Das Jahr ist noch ganz jung, die meisten Terminkalender sind noch nicht dicht gefühlt – der vom Dom allerdings schon. Das Programm, das im und um das Kölner Wahrzeichen für 2025 ansteht, ist bereits jetzt umfangreich.
Programm vorgestelltDas bietet der Kölner Dom im Jahr 2025

Der Dom wird immer digitaler: Infotafeln informieren die Besucher.
Copyright: Nabil Hanano
Der Dom in warmen Licht
Für Ostern ist das erste Ereignis vorgesehen, dass für Aufsehen sorgen wird. Bis dahin soll die neue Dom-Beleuchtung installiert sein, kündigt Dombaumeister Peter Füssenich an. In den kommenden Tagen würde die Installation der neuen LED-Lampen beginnen, die fürs Anstrahlen der Fassade zuständig sein werden. Bisher wurde die weltberühmte Kathedrale von Halogen-Strahlern ins rechte Licht gerückt. Die LED-Technik ermöglicht nicht nur Stromeinsparungen von bis zu 70 Prozent. „Mit den neuen Lampen können wir im Winter den Dom in einem etwas wärmen Licht erstrahlen lassen und im Sommer in einem etwas kühleren“, so Füssenich.

Ein Spendensammler im Dom
Copyright: Nabil Hanano
Ein neues Kunstwerk
Für den April steht ein historisches Ereignis an, denn der Dom soll ein neues Kunstwerk bekommen. Ein Wettbewerb ist dafür ausgelobt, die Aufgabe ist keine Leichte: Das Werk soll die wechselhafte christlich-jüdische Geschichte in all seinen Facetten behandeln – bewusst als Gegenpol zu den meist aus dem Mittelalter stammenden antijüdischen Darstellungen im Dom. In der jetzigen Wettbewerbsphase sind vier Künstler aufgefordert, ihre eingereichten Entwürfe auszuarbeiten. Im April will die Jury bekannt geben, ob sie einen davon zum Sieger erklärt, oder gar zwei. Dompropst Guido Assmann merkt aber an: „Das Domkapitel hat als Auftraggeber das letzte Wort. Denkbar ist auch, dass der Vorschlag der Jury abgelehnt wird.“ Er wisse aber auch, welche hohe Verantwortung das Kapitel bei dieser Entscheidung habe. „Der Wettbewerb erzeugt Aufmerksamkeit über Köln und Deutschland hinaus.“

Vier Mann für einen Dom: Domkapellmeister Eberhard Metternich (v.l.), Dombaumeister Peter Füssenich , Dompropst Guido Assmann und Domdechant Robert Kleine
Copyright: Ingo Schmitz
Gleich zwei kölsche Jubiläen
In einer anderen Stadt wäre das nicht einmal eine Fußnote wert, in Köln ist es ein Anlass zum Feiern – mit ganz viel Lokalkolloritt: Die Grundsteinlegung des Doms liegt im kommenden August 777 Jahre zurück, und der 1. FC Köln wurde im Februar vor 77 Jahren gegründet. Wie das zusammengehen wird, will Dombaumeister Füssenich noch nicht verraten. Er verspricht aber: „Es wird etwas Gemeinsames geben.“ Ein Fußballspiel am Dom?
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Da berühren sich Himmel und Erde
Kein Jubiläum, aber immerhin einen runden Geburtstag kann das Domforum feiern in diesem Jahr. Vor 30 Jahren wurde das Forum eröffnet, das sich im Schatten des Doms als Kulturstätte und Anlaufpunkt für Domführungen etabliert hat. Die Feierlichkeiten für den 30. Geburtstag stehen unter dem Titel des beliebten Kirchenliedes „Da berühren sich Himmel und Erde“. Zu dem Anlass wird das Domforum noch gesondert Termine vorstellen. Mit einer Aktion will der Leiter Rainer Tüschenbrönner schon jetzt für Aufsehen sorgen. Auf der Fassade des Domforums wird eine Himmelsleiter installiert.
Messias zum Abschied
38 Berufsjahre hat der Domkapellmeister Eberhard Metternich vorzuweisen – und 2025 wird das Jahr seines Ruhestandes sein. Es seien schwierige Zeiten, schaut Metternich auf die geopolitische Lage. Doch was ihn Mut mache: „Chormitglieder haben zu mir gesagt, ich hätte viel in ihnen bewirkt, und das würden sie nun weitertragen.“ Am 3. Juli findet sein Abschiedskonzert mit dem Gürzenich-Orchester und allen vier Domchören statt. Der „Messias“ von Händel wird gegeben. Am 1. September übernimmt dann der neue Domkapellmeister Alexander Niehaus.
Den Dom leicht gemacht
Wenn Experten über den Dom, seine Architektur und seine Werke, sprechen, kann das schnell in „Fachchinesisch“ enden. Um wie vieles mehr muss das für Menschen mit Lern- oder Leseschwierigkeiten unverständlich sein. Darum hat der stellvertretende Leiter des Domforums, Harald Schlüter, zusammen mit seiner Tochter, die als Sonderpädagogin arbeitet, einen Domführer in „leichter Sprache“ geschrieben.
Die digitale Kathedrale
Infobildschirme und eine neue Internetseite – der Dom wird immer digitaler und internationaler. Domdechant Robert Kleine kündigt auf den Infotafeln zunehmende Mehrsprachigkeit an. Auch das Angebot an fremdsprachigen Gottesdiensten soll weiter geführt werden.