Nach einer Terrorwarnung zum Weihnachtsgottesdienst im Kölner Dom letztes Jahr gibt es erneut Sicherheitsmaßnahmen. Dompropst Guido Assmann hofft auf unbeschwerte Festtage.
Zu WeihnachtenMaßnahmen zum Schutz für den Kölner Dom „im Hintergrund“
Er könne sich noch sehr gut an den Anruf des Polizeipräsidenten erinnern, zwei Tage vor Heiligabend im vergangenen Jahr, sagt Dompropst Guido Assmann. Damals setzte ihn Köln oberster Ordnungshüter davon in Kenntnis, dass es eine Bedrohungslage für den Kölner Dom gebe. Aus Sicherheitskreisen gab es den wohl konkreten Hinweis, dass Terroristen einen Anschlag zu Weihnachten im Kölner Dom planen. Danach wurden Sicherheitsmaßnahmen an der weltberühmten Kathedrale getroffen, wie sie Köln bis dahin nicht kannte. Gottesdienstbesucher mussten sich vor Eintritt in den Dom visitieren lassen. So weit soll es in diesem Jahr möglichst nicht wieder kommen. „Ich habe die Hoffnung, dass wir unbeschwert Weihnachten feiern können“, sagt Assmann. Dennoch, laut des Dompropstes, wird es Sicherheitsmaßnahmen geben.
Er sei mit dem Staatsschutz und der Polizei in Kontakt, bestätigt Assmann. Das aber nicht nur kurz vor dem Fest: „Es gab das ganze Jahr über einen Austausch.“ Und es werde nach den Erfahrungen mit Weihnachten 2024 auch in diesem Jahr nicht ohne Schutz gehen. „Es gibt Maßnahmen im Hintergrund, über die wie aber nicht sprechen“, so der Dompropst. Es werden Vorkehrungen getroffen, „die man aber in der Öffentlichkeit nicht sehen kann“, sagt der Hausherr des Kölner Doms. Dabei deutet er an, dass wohl vor und im Dom Sicherheitskräfte in Zivil unterwegs sein werden.
Kölner Dom: Keine konkreten Hinweise auf Terrorgefahr
Bereits Anfang Dezember hatte ein Sprecher des Doms angekündigt, sollte es wieder zu einer Bedrohungslage kommen, könnten die Sicherheitsmaßnahmen am Dom wieder kurzfristig angepasst werden. Auch die Domschweizer und die Sicherheitskräfte in der Kathedrale seinen für den Ernstfall geschult.
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Die Kölner Polizei teilte in diesem Zusammenhang mit, dass es derzeit keine konkreten Hinweise auf eine Gefährdung der Hohen Domkirche zu Köln gebe. „Die Polizei wird aber sehr wachsam sein, denn das vergangene Jahr hat gezeigt, das mögliche Hinweise schnell konkret werden können“, teilte ein Behördensprecher auf Anfrage der Rundschau weiter mit. Die Behörde stehe im ständigen Austausch mit den anderen Sicherheitsbehörden, um schnell auf Lageentwicklungen zu reagieren.
Besonders im Fokus der Sicherheitsbehörden stand ein 30 Jahre alter Mann aus Tadschikistan. Er soll Mitglied eines Ablegers des Terrornetzwerks Islamischer Staat (IS) sein. Laut Sicherheitsbehörden sollte er der Logistiker und Koordinator der Pläne gewesen zu sein. So soll der Mann bereits den Dom ausgespäht haben. Zehn Monate nach Terrorwarnungen in Köln und Wien sind die in Österreich geführten Ermittlungen mangels Beweise eingestellt worden.