Der Geschäftsführer der Firma Schütte droht der Stadt mit einer Klage wegen Umbaumaßnahmen an der Alfred-Schütte-Allee. Grund sind Probleme durch die verengte Fahrbahn.
Raser-Strecke in PollFirma Schütte schreibt Wut-Brief und stellt Ultimatum
Der Ton im Streit um die Entschärfung der Raser-Strecke an der Alfred-Schütte-Allee in Poll wird rauer: Der Geschäftsführer der Firma Schütte, Carl Martin Welcker, droht der Stadt mit Klage, wenn die Umbaumaßnahmen im Bereich des Werkes nicht bis Ende Juni 2024 zurückgebaut werden. Eine Antwort von der Stadt erwartet Welker bis zum 15. Mai. In einem Schreiben, das der Rundschau vorliegt, sagt der Geschäftsführer: „Sollte dieser Rückbau nicht erfolgt sein, werden wir Klage beim Verwaltungsgericht einreichen.“ Dieses Schreiben übermittelt Welcker an Mobilitätsdezernent Ascan Egerer.
Grund für die Forderung ist ein Lastwagen, der bei der Ausfahrt aus dem Gelände des Werks einen Unfall verursachte. „Ein mit unseren Maschinen beladener Lkw mit einer Breite von deutlich über drei Meter hat im Bereich der von Ihnen erreichten Mittelinsel ein Unfall verursacht“, teilte Welcker mit. Dass ein Schwertransport mit diesen Ausmaßen unterwegs ist, sei nicht unüblich. Nach dem Umbau betrage die Fahrbahnbreite lediglich 3,15 Meter. „Wenn Autos nicht 100-prozentig parken deutlich weniger“, heißt es weiter. Der Lkw hätte den Spiegel eines parkenden Autos beschädigt. „Wir liefern im Jahr bis zu 40 dieser Maschinentypen aus und sind auf Schwertransporte angewiesen“, betont der Geschäftsführer. Das Unternehmen hätte im Vorfeld der Baumaßnahmen mehrfach mit der Stadt über die geplanten Maßnahmen gesprochen. „Ihr Amt hat sämtliche unsere Bitten und Empfehlungen ignoriert“, sagte Welcker weiter.
Schütte-Chef droht mit Klage vor dem Verwaltungsgericht
Das Schreiben ging auch an Christian Joisten (SPD). Darin heißt es: „Wir möchten Sie noch einmal auffordern, unseren Antrag auf Rückbau der vorgenommenen Straßenverengungen aufzunehmen und einen politischen Prozess im Rathaus in diese Richtung einzuleiten. Es macht keinen Sinn, zielverfehlende Maßnahmen immer weiter zu verschärfen.“
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Die Firma Schütte fühlt sich in dem Verfahren überrumpelt, nicht genug mit ins Boot geholt und wirft der Stadt „Rücksichtslosigkeit“ vor. „Ungeachtet der negativen Folgen für mein eigenes Unternehmen halte ich dieses Signal für den Industriestandort Köln für verheerend, und ich bitte Sie eindringlich, die geplanten Baumaßnahmen sofort zu stoppen“, schrieb Geschäftsführer Carl Martin Welcker in einem Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker bereits im vergangenen Jahr. „Während wir uns bemühen, mit dem Verkehrsdezernat sinnvolle Lösungen zu finden, werden dort offenbar rücksichtslos eigene Pläne umgesetzt“, so Welcker weiter. Dieses Vorgehen sei „skandalös“.
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