Optimistische VorschauWas das Kulturjahr 2021 in Köln bringen könnte
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Köln – Auch wenn eine realistische Prognose für das Kulturjahr 2021 unmöglich ist – ein wenig Optimismus hat noch keinem geschadet. Der Gedanke, bald wieder ein Konzert zu besuchen oder die Roncalli-Magie im Zirkuszelt zu erleben, sollte für alle auch ein Antrieb sein, sich in der Krise an die Regeln zu halten. Es geht dabei neben der eigenen Gesundheit vor allem um Verantwortung. Verantwortung für Risikogruppen, aber auch Verantwortung für die Kultur, die nun schon so lange stillsteht. Eine Jahresvorschau in der Hoffnung, das möglichst viele Veranstaltungen stattfinden können. In welcher Form auch immer.
Das Kölner Gastspiel des Circus Roncalli
Die Tournee des Circus Roncalli stand im März 2020 kurz vor dem Start. Doch einen Tag vor der Premiere in Recklinghausen sorgte die Absage für den ersten großen Schock des Jahres. Auch die Hoffnung, die Tournee später in Köln zu beginnen, verflog schnell. Roncalli-Gründer und –Direktor Bernhard Paul sagte alle deutschen Gastspiele und auch die Shows in Österreich ab. Zunächst hieß es, alle Termine sollten genau ein Jahr später nachgeholt werden.
Zum Jahreswechsel scheint es so, dass dies zumindest in der ersten Jahreshälfte nicht passieren wird. „Bis März wird es eher knapp. Ich glaube, zaghafte Versuche wird es frühestens im Mai geben. Ich hoffe, später im Jahr können wir endlich wieder Vollgas geben“, teilt Bernhard Paul auf Nachfrage mit. Weil niemand weiß, wie sich die Pandemie entwickelt, nennt der Circus mittlerweile keine konkreten Termine mehr. Der Ticketverkauf ist vorerst unterbrochen.
Das Frühjahr ist lit.cologne-Zeit – normalerweise. Denn nachdem die Corona-Pandemie die Pläne des größten Literatur-Festivals Europas durchkreuzten, planen die Veranstalter um Geschäftsführer Rainer Osnowski die nächste Ausgabe nun im Frühsommer – vom 26. Mai bis zum 13. Juni. Trotz großer Rest-Unsicherheiten laufen die Planungen.
Viele Termine, die für 2020 geplant waren, sollen 2021 nachgeholt werden, dazu sollen neue Programmpunkte und bisher nicht näher benannte weitere Programmbereiche kommen. Ticketkäufer konnten ihre Karten zurückgeben – viele verzichteten darauf, um die Veranstalter zu unterstützen.
Konzerte in der Lanxess-Arena
Mit einem Impfstoff und immer effektiveren Tests steige die Hoffnung, in „nicht allzu ferner Zukunft“ wieder Konzerte anbieten zu dürfen, teilte die Lanxess-Arena mit. Dazu könnten zunächst wieder Konzepte mit lückenloser Nachverfolgbarkeit der Gäste und Hygienekonzepte zum Einsatz kommen. Das Konzept „Arena Now!“ hatte im Sommer in der Arena bereist gezeigt, dass dies auch mit bis zu 2500 Zuschauern möglich ist. Dennoch musste Arena-Chef Stefan Löcher bereits über 150 Veranstaltungen absagen oder verschieben. Auf dem Terminkalender der Arena stehen unter anderem die Auftritte von Elton John (7., 8. und 30. September), Celine Dion (2. Juni), Sting (15. Juni), Queen und Adam Lambert (26. Juni), Alicia Keys (9. Juli), Dua Lipa (7. Oktober) und Die Ärzte (18. November).
Konzerte im Rhein-Energie-Stadion
Konzerte im Rhein-Energie-Stadion sind ohnehin selten – umso hochkarätiger sind sie in der Regel besetzt. 2019 kamen etwa Metallica, Phil Collins, Muse und P!nk. Das internationale Highlight sollte 2020 der Auftritt der britischen Heavy-Metal-Band Iron Maiden sein. Nachholtermin ist der 8. Juli 2021. Für den 2. Juli ist das Stadion-Konzert von Kasalla angesetzt, einen Tag später sollen Die Fantastischen Vier in Müngersdorf auftreten.
Lutz Wingerath, Chef der Kölner Sportstätten sagt: „Wir hoffen natürlich, dass im Laufe des Jahres 2021 wieder Besucher ins Stadion kommen dürfen. Wann das möglich sein könnte und wie viele Zuschauer dann erlaubt sein werden, dazu lässt sich zum jetzigen Zeitpunkt keine Prognose abgeben.“
Weltstars auf dem Roncalliplatz
Nach den ersten beiden Jahren der „Weltstars auf dem Roncalliplatz“, sollte die Konzertreihe auch 2020 eine Fortsetzung finden. Nach Van Morrison, Patti Smith und Joan Baez 2018 und Paolo Conte, Albert Hammond und Chilly Gonzales 2019 sollten Tom Jones, Bryan Ferry und John Cale am Dom spielen. Während die Auftritte von Tom Jones und Bryan Ferry ein Jahr nach hinten verschoben wurden, gibt es für die Show von John Cale keinen Ersatztermin. Der Bonner Veranstalter Ernst-Ludwig Hartz ist optimistisch, was die beiden geplanten Termine angeht. Er sagt: „Wir gehen davon aus, dass die Konzerte der Reihe ,Weltstars auf dem Roncalliplatz’ am 29. Juli mit Tom Jones und am 30. Juli mit Bryan Ferry unter Einhaltung von Hygiene- und Sicherheitskonzepten stattfinden können.“
Auch die Konzerte zum 50. Bühnenjubiläum der Bläck Fööss auf dem Roncalliplatz fielen 2020 aus. Die Nachholtermine fallen auf den 2., 3. und 4. Juli. Auch für diese Termine ist es für eine Prognose noch zu früh.