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Nur noch Geimpfte und Genesene bei HeimspielenFC verteidigt 2G-Regel fürs Stadion

Lesezeit 4 Minuten
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Ein volles Stadion wie hier 2018 wird es beim FC vorerst nicht geben. Die 2G-Regel des Vereins sorgt für Debatten.

Köln – Die Entscheidung des 1. FC Köln, ab dem zweiten Saison-Heimspiel nur noch geimpften und genesenen Zuschauern Zutritt zum Rhein-Energie-Stadion zu gewähren, sorgt für eine emotionale Debatte. Mit der Einführung der 2G-Regel nimmt der FC eine Vorreiterrolle in der Bundesliga ein. Wie in der Politik herrscht auch unter den Erstliga-Vereinen Uneinigkeit.

FC-Chef Wehrle: „Impfen ist Weg zu Normalität mit Corona“

FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle erklärt das Vorgehen wie folgt: „Impfen ist aus unserer Sicht der entscheidende Faktor auf dem Weg zurück zu einer veränderten Normalität mit Corona. Wir benötigen Lösungen für unsere Gesellschaft, denn wir befürchten, dass der komplette professionelle Sport in Deutschland ohne eine signifikante Impfquote große Schwierigkeiten bekommen würde.“

Und weiter: „Impfen ist eine ganz persönliche Entscheidung, und die gilt es auch zu respektieren. Wir haben aber auch eine Verantwortung für die vielen, vielen FC-Fans, die geimpft sind. Perspektivisch hoffen wir damit auch wieder auf ein volles Rhein-Energie-Stadion.“

2G-Regel für Spiele: Kritik der Freien Wähler am 1. FC Köln

Ausgenommen von dem Beschluss sind Unter-18-Jährige, da diese sich erst seit rund zwei Wochen im Kölner Impfzentrum impfen lassen können, sowie nachweislich nicht impffähige Personen. Der FC plant zu Saisonbeginn mit 16 500 Zuschauern. Das entspricht einer Stadionauslastung von rund einem Drittel. Verteilt werden die Tickets ausschließlich unter den insgesamt 25 500 Dauerkarteninhabern. Gästefans sind nicht erlaubt.

Zum Auftakt am kommenden Sonntag gegen Hertha BSC Berlin stellt der FC Fans mit fehlendem Impfschutz noch 1000 Tickets zur Verfügung. Sie benötigen einen negativen Testnachweis. Die Karten sollen vorrangig an sechs- bis 17-jährige Jahreskarteninhaber gehen.

Corona-Lage in Köln

47,1 war die Inzidenzzahl am Sonntag in Köln, der Wert beziffert die Zahl der binnen sieben Tagen nachgewiesenen Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. 119 neue Corona-Virus-Fälle wurden registriert, insgesamt sind es nun 55 166. Neue Todesfälle wurden nicht gemeldet. Der Inzidenzwert lag den sechsten Tag in Folge über der Grenze von 35. Somit drohen ab Donnerstag wieder mehr Einschränkungen.

Die städtischen Kliniken Köln in Holweide, Merheim und Riehl überlegen, ihren Mitarbeitenden über 60 Jahren eine Drittimpfung gegen eine Covid-19-Infektion anzubieten. Sie würden damit dem Beispiel der Berliner Charité folgen. Man erwäge diesen Schritt für Beschäftigte aus besonderen Risikogruppen, hieß es auf Anfrage der Rundschau. In dieser Woche soll das Vorgehen diskutiert werden.

Die Uniklinik dagegen sieht vorerst keinen Bedarf für Drittimpfungen. „Unsere Beschäftigten sind durch ein individuell angepasstes Impfkonzept momentan optimal gegen COVID-19 geschützt. Wir beobachten die Diskussion und prüfen die Datenlage rund um Drittimpfungen sehr genau. Wenn Drittimpfungen aufgrund vom Zeitpunkt und Impfstoff der vorherigen Impfungen sowie aufgrund von Alter und Einsatzort unserer Beschäftigten erforderlich werden, werden wir im Sinne des optimalen Schutzes unserer Beschäftigten schnell reagieren“, teilte ein Sprecher der Uniklinik Köln mit. (EB/dha)

Ab dem zweiten Heimspiel am 28. August gegen den VfL Bochum gelten mit der Umstellung auf 2G dann schärfere Maßnahmen. „Wir respektieren jeden einzelnen Dauerkarteninhaber. Und selbstverständlich hat jeder Dauerkarteninhaber, der sich eben nicht impfen lassen möchte, auch das Recht, seine Dauerkarte auf Pausieren umzustellen. Oder aber er bekommt sein Geld zurückerstattet“, sagt FC-Geschäftsführer Wehrle.

!. FC Köln will weitere Impfaktionen organisieren

Parallel zu den Heimspielen wird der Club Impfangebote organisieren. Der FC hatte zuletzt vorige Woche beim öffentlichen Training die Möglichkeit zum Impfen angeboten. 87 Personen nahmen das Angebot wahr.

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Die Kölner Bundestagskandidaten der Partei „Freie Wähler“, Torsten Ilg, Norbert Theiss und Detlef Hagenbruch, kritisierten in einer gemeinsamen Erklärung die Entscheidung der Vereinsführung: „Auch die Immunität bereits geimpfter oder genesener Personen lässt irgendwann nach. Außerdem können geimpfte Personen das Virus durchaus weitergeben. Warum werden diese Personengruppen also besser behandelt als jene Fans, die einen aktuellen Corona-Test nachweisen können?“

Wer sich „partout nicht impfen lassen möchte“, werde sich „durch solch fragwürdige Ausgrenzung wahrscheinlich eher noch ermuntert fühlen, sich auch weiterhin nicht impfen zu lassen“. Als Freie Wähler kämpfe man „gegen die Einführung des ,Impfzwangs durch die Hintertür’“, trete stattdessen „für die Einhaltung der Grund- und Freiheitsrechte der Menschen ein“.