Die Geschichte der Menschheit wäre eine andere ohne sie. Autor Stefan Schomann begab sich auf die Spuren der Urwildpferde.
Autorenlesung im Kölner ZooAuf der Suche nach den wilden Pferden am 10. Oktober
Tachi. So heißen die Urwildpferde in der Sprache der Menschen der mongolischen Steppe. So sachte und liebevoll wie diese uralte Bezeichnung ist der Blick von Stefan Schomann auf die Wildpferde mit dem clownesken Gesicht und dem stämmigen Körperbau. Mit Ulrich Meyer als Moderator stellt der Autor am Dienstag, 10. Oktober, sein Buch „Auf der Suche nach den wilden Pferden“ im Kölner Zoo vor.
Es erzählt vom Schicksal der Przewalskipferde, die in den 1960er Jahren fast ausgerottet waren. Das letzte freilebende Wildpferd wurde damals am Rand der Gobi gesichtet; nur einige Dutzend überlebten in Gefangenschaft. Seine Schilderungen sind „ein Versuch in eurasischer Heimatkunde, mit dem Pferd als Leittier und der Steppe als Lebensraum“. Auf 460 Seiten spannt er den Bogen von München bis nach Peking und von Lascaux bis Tschernobyl.
„Wer über Tiere schreibt, oder generell über Natur“, bemerkt Schomann, „wird gern etwas belächelt, gerade in intellektuellen Kreisen. Ich bin so frei und lächle zurück.“ Zur Rettung dieser charismatischen Art hat der Kölner Zoo beigetragen. Er führt das Zuchtbuch der Urwildpferde und beteiligt sich an Auswilderungsprogrammen, unter anderem in Ungarn. Schomann folgt den Tachi in das Auswilderungsgebiet Gobi B., in auf keiner Karte beschriebene Orte sowie „Zeit und Raum auflösende Landschaften“. „Jede Tierart, die verschwindet, hinterlässt eine ungeheure Öde“, so der Autor. „Gegen diese Öde habe ich angeschrieben.“
Die Lesung findet am Dienstag, 10. Oktober, um 19.30 Uhr im Pavillon des „Zoo-Event“ am Alten Stammheimer Weg statt. Der Eintritt ist frei. Sie wird auch per Livestream übertragen; der Zugangscode kann unter der Mail: vortrag@koelnerzoo.de angefordert werden.
Stefan Schomann, Auf der Suche nach den wilden Pferden. Galiani Verlag, Berlin, 2021. 460 Seiten, mit Fotos, 25 Euro.