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Kölner ZooGiraffen-Anlage soll zur Wohlfühlzone werden – und Besucher dürfen füttern

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Theo Pagel, Dr. Löaus Tiedeken, Christopher Landsberg und Uwe Schönberg stehen mit einem Check vor dem Giraffengehege im Kölner Zoo.

Die Spendenübergabe des Förderverein für die neue Anlage: Theo Pagel, Dr. Löaus Tiedeken, Christopher Landsberg und Uwe Schönberg (v.l.).

Mit rund 7 Millionen Euro will der Kölner Zoo die Innen- und Außenanlage der Giraffen ausbauen. Ein neues Highlight: Giraffen füttern.

Noch laufen neugierige Gäste über den Asphaltweg neben dem Giraffengehege im Kölner Zoo. Bald soll dieser jedoch weichen, um mehr Platz für die beliebten Tiere zu schaffen. Eine große Modernisierung und Erweiterung steht an: Knapp 7 Millionen Euro will der Zoo investieren, um die Innen- und Außenanlage der Giraffen auszubauen. 125.000 Euro steuert der Förderverein des Kölner Zoos bei. Der Startschuss für die Bauarbeiten sei noch nicht festgelegt, teilte Zoodirektor Theo Pagel mit. Aber: 2025 soll die Anlage eröffnen.

Mit tristem Beton, hohen Backsteinmauern und dicken Metallstäben sieht das aktuelle Gehege der Kölner Giraffen nicht gerade aus wie eine Wohlfühloase für die Tiere. Auch die Technik der Anlage lässt laut Zoo-Leitung zu wünschen übrig. Tierpflegerinnen und Tierpflegern erschwert das ihre tägliche Arbeit. Die Anlage stammt noch aus den sechziger Jahren. Im Rahmen der neuen „Magomba-Savanne“, will der Zoo nun einen Umbau durchführen. Die sanierte Giraffen-Anlage soll den Themenbereich vollenden. Im Juni wurde dort bereits ein neues Nashorngehege eröffnet.

Zwei Giraffen stehen in ihrem Außengehege im Kölner Zoo.

Aus dem eintönigen Giraffengehege soll eine spannende Anlage für Mensch und Tier werden.

Nicht nur der angrenzende Spazierweg, sondern auch die ehemalige Nashornanlage direkt gegenüber soll Teil des neuen Geheges werden. Das alte Giraffenhaus bekommt zusätzlich einen Anbau. „Für einen Zoo mitten in der Stadt ist das eine sehr große Anlage“, findet Pagel. Fast 400 Quadratmeter wird allein das überdachte Zuhause der Tiere umfassen. „Das ist mehr als eine Verdoppelung der Innenanlage“, freut er sich. Besonders nah sollen Tier und Mensch sich auf einer neuen Fütterungsplattform kommen. Gegen eine Gebühr können Giraffenfans ihre Lieblinge dort mit der Hand füttern. Geplant sei dieses Highlight der Anlage, „um Geld für den Erhalt der Giraffen zu sammeln“, erklärte der Zoodirektor.

Eine weitere Neuheit wird Gäste im Innenbereich erwarten: Erstmals will der Zoo Nacktmulle präsentieren, die in einer separate Anlage im Giraffenhaus einziehen sollen. Obwohl sich das völlig fellfreie Nagetier den Lebensraum mit Giraffen teilt, bekommt es sonst weniger Aufmerksamkeit, weil es in komplexen Tunnelsystemen unter der Erde lebt.

Mehr Platz für Erhaltungszucht

„Maru“ und „Koobi“, zwei Netzgiraffen und die jetzigen Bewohner der Anlage, werden von all dem nichts mitbekommen. Sie müssen Platz für einen neue Herde machen und ziehen in einen anderen Zoo um. Mit Erhaltungszucht will der Kölner Zoo zukünftig wieder zum Schutz der bedrohten Art beitragen. Bis zu sechs Giraffen sollen deshalb in der neuen Anlage leben. In Kooperation mit einem Naturschutzgebiet in Kenia, das Netzgiraffen beherbergt, will der Zoo zusätzlich für den Artenschutz einstehen.

125.000 Euro für den Umbau der Giraffenanlage stellt der Förderverein des Zoos bereit. „Der Kölner Zoo denkt groß und halt viel vor“, lobt Uwe Schöneberg, Freundeskreis-Vorsitzender, bei der Übergabe des Spenden-Checks. Seit 1982 engagieren sich Bürgerinnen und Bürger im Förderverein des Zoos. Neben dem „Urwaldhaus“ und Elefantenpark hat er auch Beiträge zum „Hippodom“ geleistet.