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KVB unter DruckKölner Taschendiebe manipulieren Rolltreppen für perfiden Trick

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Rolltreppe

Symbolbild.

Sie bringen die Rolltreppen zum Stillstand und nutzen den „Überraschungsmoment“ aus, um Geldbörsen oder Handys aus Hand- und Hosentaschen zu entwenden. Dieser Trick von offensichtlich organisierten Tätern macht den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) zurzeit massiv zu schaffen. „Wir registrieren gerade mehr als 600 Fälle im Monat“, heißt es aus der KVB-Zentrale.

Wie genau die Täter vorgehen, will die KVB aus Sorge vor Nachahmern nicht beschreiben. Nur so viel: „Die Anlage wird nicht beschädigt, sondern durch Manipulation wird ein Sicherheitsmechanismus aktiviert, der normalerweise verhindern soll, dass sich Menschen auf der Treppe verletzen“, so ein Sprecher. Danach gibt es verschiedene Verfahren: Gerne wird der Ruck nach dem Deaktivieren von den Taschendieben für ihren Zugriff genutzt. Auch das Durcheinander beim Hochsteigen der Stufen begünstigt den Taschendiebstahl. Aggressives Drängel durch die Täter kommt in einigen Fällen noch dazu. Vorfälle dieser Art gibt es im gesamten Stadtgebiet, jedoch ist der Neumarkt klarer Schwerpunkt.

Monteure kommen kaum hinterher

„Unabhängig vom Ärger für die betroffenen Fahrgäste bedeutet das für die Mitarbeiter der KVB eine erhebliche Mehrbelastung, denn es muss immer ein Monteur rausfahren, um die Störung zu beheben“, so der Sprecher. Teils seien die Monteure kaum noch hinterher gekommen. Mittlerweile werde jeder Zwischenfall dieser Art detailliert dokumentiert und der Polizei übergeben. „Die Polizei konnte bereits vereinzelt Täter festnehmen“, heißt es von der KVB. „Intern werden zurzeit Möglichkeiten diskutiert, wie man diesem Problem entgegentreten kann.“

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Die Polizei versucht, Druck auf die Szene der Taschendiebe auszuüben. Vor einigen Wochen fand in Porz eine groß angelegte Razzia statt. Dabei stammten die Täter zum überwiegenden Teil aus Algerien. (ngo)