Köln – Sieben Anbieter, 8000 E-Scooter: So soll es nicht mehr weiter gehen. Die Flut der Elektroflitzer und die damit einhergehenden Probleme will die Stadt eindämmen. Das Angebot wird ausgeschrieben (die Rundschau berichtete). Im Mai soll dem Stadtrat ein Konzept vorgelegt werden.
Köln wird damit neben Düsseldorf unter den Großstädten Deutschlands eine Vorreiterrolle einnehmen. In der Landeshauptstadt läuft das Ausschreibungsverfahren gerade. Bisher haben höchstens Mittelzentren, etwa St. Augustin, zu diesem Instrument gegriffen, um der E-Scooter-Flut Herr zu werden.
Wie viele E-Scooter-Anbieter werden in Köln bleiben?
Vergleichbare Modelle für Köln lassen sich nur im Ausland finden, wie beispielsweise Paris oder London. Dort wurde bereits das E-Scooter-Angebot ausgeschrieben. Am Ende des Verfahrens bekamen in den beiden Metropolen jeweils drei Anbieter den Zuschlag. Selbst bei Ausschreibungen in kleineren deutschen Städten bewegte sich der Rahmen zwischen zwei bis vier Verleihern. So auch in Leipzig, wobei dieses Beispiel hinkt. Dort schrieb nicht die Stadt, sondern der Leipziger Verkehrsbetrieb das Angebot aus.
Hat die Stadt Köln einen Favoriten bei E-Scooter-Anbietern?
Das dürfte für Köln ziemlich sicher der Anbieter Tier sein. In einem Rundschau-Interview brachte der Tier-Inhaber Lawrence Leuschner das Ausschreibungsverfahren selbst zur Sprache, regte es an. Nicht ohne Grund. Tier hat im November vergangenen Jahres „nextbike“ übernommen.
Der Leihradanbieter betreibt für die Kölner Verkehrs-Betriebe das KVB-Rad. Das dürfte ihn in die Pole-Position bringen. Tier gehört zudem zu den Platzhirschen auf dem Kölner E-Scooter-Markt. Darüber hinaus hat er hier bereits E-Mopeds auf der Straße – und ist auch damit „Mobilitätspartner der KVB. Seit kurzem gibt es auch Tier-E-Räder.
Wird es künftig weniger E-Scooter in Köln geben?
Die Stadt will sich noch nicht dazu äußern, ob sie mit der Ausschreibung auch die Gesamtzahl der E-Tretroller auf dem Stadtgebiet senken will. Tier-Chef Leuscher sagte im Rundschau-Interview, dass er es im Bereich der bisherigen 8000 Scooter belassen würde, regt aber an, klare Regeln im Ausschreibungstext vorzugeben.
Wird Kölns E-Scooter-Chaos eingedämmt?
Das ist ist ein wesentlicher Zweck der Ausschreibung. In ihr können unter anderem feste Stellplätze und Verbotszonen bindend vorgegeben werden.
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Bisher wurde das nur in langwierigen Gesprächen mit den Verleihern ausgehandelt. In der Ausschreibung können sogar Sozialstandards festgeschrieben werden.