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Kölner Polizei mit KapazitätsproblemDrach-Prozess könnte sich weiter verzögern

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Thomas Drach

Köln – Dass der Mammutprozess um Schwerverbrecher Thomas Drach nicht wie vorgesehen im September 2022 zu Ende geht, war schnell klar. Ein kranker Angeklagter, Befangenheitsanträge oder verschobene Zeugenvernehmungen wirbelten bereits frühzeitig den Terminplan durcheinander. Doch nun könnten die Folgen der Nizza-Krawalle und die G 7-Außenministerkonferenz in Münster den einen oder anderen Prozesstag platzen lassen.

Kölner Polizei mit zu wenig Kapazitäten

Der Vorsitzende Richter im Drach-Prozess kündigte an, die Prozesstage am 2. und 4. November könnten ausfallen. Die Polizei sehe sich an den Tagen wahrscheinlich nicht in der Lage, für Sicherheit zu sorgen, so der Richter. „Die Polizei hat wohl nicht genügend Kapazitäten, um die Vorführung von Herrn Drach zu gewährleisten“, sagte der Vorsitzende, Dr. Jörg Michael Bern. Der Richter sagte weiter, dass ein Ausfall des Termins am 4. November als „wahrscheinlicher“ gelte.

Kölner Polizei mit Großaufgebot im Einsatz

Drach wird mit Spezialkräften vorgeführt und rund um das Gericht ist die Polizei mit einem Großaufgebot im Einsatz. Am 3. November findet das Rückspiel zwischen Köln und Nizza im Europapokal statt. Dass am 4.  November in aller Frühe bereits wieder ein Großaufgebot Drach schützt, sei aus Gründen der Arbeitsbelastung und der vorgeschriebenen Ruhezeiten vermutlich nur schwer umsetzbar, hieß es aus informierten Kreisen. Die Polizei betonte, das Rückspiel in Köln mit hohen Sicherheitsvorkehrungen zu schützen. Damit sollen Racheaktionen verhindert werden. Bei Hochrisikospielen muss die Polizei deutlich mehr Hundertschaften einsetzen als üblich.

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Bei ähnlichen Konstellationen hatte die Polizei auch schon Spezialeinheiten und Wasserwerfer vorgehalten. Zusätzlich findet Anfang November auch das Außenministertreffen der G7-Staaten in Münster statt. Dort werden ebenfalls viele Polizisten eingeplant. Besonders Hundertschaften werden dabei eingesetzt – genauso wie beim Drach-Prozess. Die Beamten würden dann für Sicherung rund um die Luxemburger Straße fehlen. Ein Polizeisprecher sagte der Rundschau: „Die Planungen sind noch lange nicht abgeschlossen und werden ständig angepasst.“ Im Übrigen habe es schon Gespräche zwischen Gericht und Polizei gegeben.