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Ab der OsternachtKölner Dom wird nachts wieder leuchten

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Der Kölner Dom ist unbeleuchtet.

Der Kölner Dom war wegen der Energiekrise seit August 2022 bei Nacht größtenteils unbeleuchtet.

In der Osternacht am Samstag soll die Beleuchtung gegen 22.15 Uhr wieder in Betrieb gehen.

Am Ende der Fastenzeit, pünktlich zur Feier der Auferstehung Jesu Christi wird auch der Kölner Dom nachts wieder angestrahlt. Während des Gottesdienstes in der Osternacht am Samstag, 8. April, geht die Beleuchtung der Kathedrale gegen 22.15 Uhr wieder in Betrieb. Das teilte die Stadt auf Anfrage der Rundschau mit.

Rund acht Monate, seit August 2022, waren der Dom und andere prominente Bauwerke in Köln nachts dunkel geblieben, um in der Energiekrise in Folge des Ukraine-Kriegs Strom zu sparen. Lediglich zwei kleine Lichter in den Türmen hatte die Dombauhütte aufgestellt. Und zum Feiertag der Heiligen Drei Könige wurde die Beleuchtung ausnahmsweise für zwei Nächte am 5./6. Januar angestellt.

Neue Beleuchtung spart 60 Prozent Strom

Nun wird der Dom bald wieder jede Nacht im alten Glanz erstrahlen. Ein- und ausgeschaltet werden die Lampen künftig mit der Straßenbeleuchtung, erklärte die Rheinenergie auf Anfrage. Der Versorger hat die alten Halogen-Metalldampflampen am Dom gegen stromsparende LED-Leuchten ausgetauscht. Das werde den Energieverbrauch um rund 60 Prozent senken, die genauen Werte müsse man noch ermitteln, so die Rheinenergie.

Bislang verbrauchte die Dombeleuchtung rund 250.000 Kilowattstunden pro Jahr – so viel wie etwa 100 Zweipersonenhaushalte. Die Modernisierung ist noch nicht abgeschlossen, bis zum Herbst wird sie weiter verfeinert. Dann soll die Dreidimensionalität des gotischen Bauwerks durch ein neues Beleuchtungskonzept besonders betont werden – sofern nicht wegen neuer Sparvorgaben wieder der Stecker gezogen wird.

Die Energiesparverordnung des Bundes läuft am 15. April aus. Der Energie-Krisenstab der Stadt hat sich vorige Woche damit befasst und entschieden, dass künftig nur der Dom nachts wieder strahlen wird. Die übrigen Baudenkmäler, darunter die romanischen Kirchen, das Rathaus, die Hohenzollernbrücke und die Severinsbrücke bleiben auch nach dem 15. April unbeleuchtet.

Stadtdirektorin Andrea Blome erklärte dazu: „Wir halten es für das falsche Signal, Köln wieder so hell erstrahlen zu lassen, als sei der Krieg in der Ukraine beendet, als hätten wir Energie im Überfluss und als gäbe es keine Klimakrise, die uns zwingt, sparsam mit Ressourcen umzugehen.“ Eine Ausnahme mache man für den Dom. Zudem nehme die Stadt die frühere Abschaltung der Straßenlaternen in den Morgenstunden und das spätere Einschalten in den Abendstunden zurück, da die Dämmerung „aus Gründen der Verkehrssicherheit und auch aus Aspekten der Kriminalprävention kritisch ist“.