Kölner Dom: Dreikönigswallfahrt ruft zum Pilgern auf

Einst hieß sie Domwallfahrt, vor wenigen Jahren wurde das Glaubensfest jedoch unter eine neue Überschrift gesetzt. Die Dreikönigswallfahrt, die traditionell rund um den Kirchweihtag des Kölner Doms, den 27. September stattfindet, setzt in diesem Jahr ein Zeichen der Zuversicht - in Zeiten großer Unsicherheiten. Das Motto der diesjährigen Wallfahrt stammt aus dem letzten Kapitel des Matthäusevangeliums, einem Versprechen Jesu: „Ich bin bei euch alle Tage.“

Junge Menschen auf dem Weg

Einer der federführenden Köpfe des Großereignisses: Domdechant Robert Kleine. Es gibt viele Veranstaltungen in dem reichhaltigen Terminkalender der Wallfahrt, auf die er sich ganz besonders freut. Doch ein Aspekt ist für ganz besonders Labsal: „Vor allem, dass so viele junge Menschen dem Beispiel der Heiligen Drei Könige folgen und sich gemeinsam auf den Weg machen, bewegt mich jedes Jahr aufs Neue.“

Auf den Weg machen sich zur Dreikönigswallfahrt unter anderem rund 900 Schülerinnen und Schüler der Erzbischöflichen Papst-Johannes XXIII.-Gesamtschule aus Stommeln, die am Wallfahrtsfreitag das Mittagsgebet gestalten werden. Sie sind nicht alleine unterwegs. Südlich von Köln, aus Brühl, machen sich ebenfalls Jugendliche auf den Weg zum Dom. Ihr Motto:„Alles wird gut!“ Dem sie aber ein vorsichtiges „oder?“ folgen lassen.

Brühler Pilgern zum Dom

Der Weg, den die Brühlerinnen und Brühler einschlagen, ist kein x-beliebiger. „Sie gehen über einen der zahlreichen Etappen des berühmten Jakobsweges“, erklärt Diözesanjugendseelsorger Tobias Schwaderlapp. „Wir werden unterwegs sein auf den Spuren unzähliger Menschen, die uns vorausgegangen sind, die ihre Wünsche, Sorgen und Ängste zum Schrein der Heiligen Drei Könige nach Köln getragen haben“, so Schwaderlapp weiter. Der Seelsorger ruft gerade die jungen Menschen dazu auf, positiv in die Zukunft zu schauen. Gerade in Zeiten, in denen die Digitalisierung, Klimawandel und politische Schieflagen düstere Bilder an den Horizont malen.

Auch auf dem Rad unterwegs

Doch nicht nur zu Fuß, auch auf dem Rad werden die Pilger unterwegs sein. Ausgangspunkt ist das Baptisterium am Dom, der ältesten Taufstelle des Kölner Christentums. Von da ab geht es den Rhein entlang, stromaufwärts nach Bonn-Vilich. Das Motto der Fahrrad-Wallfahrt: „Gegen den Strom“. Auf der rund 40 Kilometer langen Strecke wird an mehreren Punkten Halt gemacht, beispielsweise an der dem Flussheiligen St. Clemens geweihten Kirche in Langel, die als neue Radwegekirche eingeweiht ist.

Das verlorene Vertrauen

Zehn Jahre Kardinal Woelki in Köln – eine Bilanz

Von

Raimund Neuß

Rainer Maria Kardinal Woelki wird auf dem Roncalliplatz nach dem Festgottesdienst von tausenden Gläubigen umlagert.

Eine feste Tradition bei den Dreikönigswallfahrten haben die Wallfahrten für Menschen mit und ohne Demenz, die Andacht für alle Ehejubilare, die Wort-Gottes-Feier mit den Kölner Städtepartnerschaftsvereinen und die Andacht mit und für Geflüchtete. Noch verhältnismäßig neu im Programm: der ökumenische Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen, der in diesem Jahr unter dem Motto steh: „Wenn et Bedde sich lohne däät - die Kraft des Gebets“. Nach einem Songtext von Bap-Gründer Wolfgang Niedecken, der das Lied eigentlich als Ausdruck seines Nicht-Glaubens schrieb.

Ein Pilgerweg durch den Dom

Ob die Pilger von weit her kommen oder nur wenige Schritte zum Dom zurücklegen müssen, im Dom machen sie sich alle nochmals auf den Weg. Denn zu Domwallfahrt wird der Dom selbst zum Pilgerweg. In der Kathedrale geht es vorbei am Heiligen Christopherus, an der Mailänder Madonna, unter dem Dreikönigsschrein hindurch, sowie vorüber am Gerokreuz, an der Schmuckmadonna und der Kapelle der Barmherzigkeit. Dieser Pilgerweg ist nach allen Gottesdiensten geöffnet, zudem am Donnerstag, 26. September von 10.30 Uhr bis 18 Uhr und Freitag, 27. September von 10.30 Uhr bis 18 Uhr, sowie Samstag 28. September von 10.30 Uhr bis 15 Uhr und Sonntag 29. September, 29. September von 13 Uhr bis 17 Uhr.

Ein Höhepunkt der Dreikönigswallfahrt ist das Internationale Pilger- und Begegnungsfest auf dem Roncalliplatz. Im Bereich vor dem Römisch-germanischen-Museum können die Pilgerinnen und Pilger bei Essen und Getränken miteinander ins Gespräch kommen. Das Fest ist donnerstags bis samstags von 11.30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet. Am Sonntag ist dort das Zusammenkommen von 11.30 Uhr bis 20 Uhr möglich.