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Verzug auf der MiQua-Baustelle
Ausstellung zum jüdischen Köln abgesagt

Lesezeit 2 Minuten
Besucher im römischen Statthalterplast Praetorium in Köln.

Besucher im römischen Statthalterplast Praetorium in Köln im Jahr 2019, vor der Schließung der Anlage wegen der MiQua-Baustelle.

Weil der Bau des jüdischen Museums MiQua in Köln so lange dauert, ist jetzt auch eine Interimsausstellung geplatzt, die eigentlich die Wartezeit bis zur Eröffnung des neuen Museums verkürzen sollte.

Es hat sich bereits angedeutet, nun ist es Gewissheit: Die geplante Ausstellung zum römischen und jüdischen Köln mit dem Titel „Das MiQua kommt“ findet nicht statt. Die ursprünglich auf 18 Monate angelegte Schau im Praetorium mit originalen Fundstücken, interaktiven Touchscreens und kurzen Filmen sollte eigentlich die lange Wartezeit bis zur Eröffnung des jüdischen Museums MiQua überbrücken. Geplant war sie ursprünglich für den Zeitraum zwischen Anfang 2024 und Mitte 2025. Doch die rund 1,3 Millionen Euro Ausstellung hätte nur so lange gezeigt werden können, bis die Bauarbeiten zum Anschluss des Praetoriums an das MiQua beginnen. Weil sich der Bau des MiQua massiv verzögert hat, ist das Zeitfenster dafür mittlerweile zu kurz.

„Die Stadt Köln als Bauherrin und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) als künftiger Betreiber haben einvernehmlich vereinbart, keine Interimsausstellung für das ‚MiQua. LVR-Jüdisches Museum im Archäologischen Quartier Köln‘ im Praetorium einzurichten“, teilte die Stadt auf Anfrage der Rundschau mit.

Museum MiQua in Köln: Bauarbeiten werden neu ausgeschrieben

„Nach den Kündigungen der Gewerke Elektro- und Nachrichtentechnik und Trockenbau in diesem Bereich wurden die terminlichen Unwägbarkeiten und das wirtschaftliche Wagnis dafür als zu hoch eingestuft, auch im Hinblick auf den geplanten Baustellen-Ablauf sowie die angedachte Dauer der Ausstellung. Stattdessen sollen die baufachlichen Kapazitäten auf die Hauptmaßnahme fokussiert und gebündelt werden“, erklärte eine Sprecherin der Stadt Köln.

Im Praetorium würden derzeit die Arbeiten ausgeführt, „die unabhängig von den neu auszuschreibenden Gewerken Trockenbau sowie Elektro- und Nachrichtentechnik erfolgen können“, so die Stadt. Im Trockenbau und der Elektro- und Nachrichtentechnik rechne man mit Start der Bauarbeiten im Oktober.

Wie berichtet, kostet das MiQua die Stadt, Stand jetzt, 190 Millionen Euro. 2011 war die Stadt von 51,8 Millionen Euro ausgegangen. Als Vorgeschmack auf das neue jüdische Museum, das, Stand jetzt, Ende 2027 fertig werden und im Laufe des Jahres 2028 eröffnet werden soll, gibt es seit Januar 2024 im Roten Haus am Alter Markt 31 das „MiQua-Forum“, in dem regelmäßig Veranstaltungen und Vorträge zur jüdischen und römischen Geschichte Kölns stattfinden.