Knapp 500 Besucher kamen zu der Sonderveranstaltung und durften hinter die Kulissen des Zoos blicken. Sie erfuhren viel über den Artenschutz
Blick hinter die Kulissen„Lange Nacht“ im Kölner Zoo bietet ungeahnte Eindrücke
Sehen, Hören, Riechen, Tasten – ein Abend geprägt durch die bunte Vielfalt an Sinneswahrnehmungen. Das Aquarium im Zoo öffnete zu später Stunde zur „Lange Nacht“, knapp 500 Besuchende ließen sich von den zahlreichen Tieren und Zusatzangeboten verzaubern. Vier Stunden lang gewährte das Aquarium einen Einblick in die Welt hinter die Kulissen.
„Die Lange Nacht ist dafür da, um das zu zeigen, was sonst verborgen bleibt“, so Ruth Dieckmann, Zoopädagogin und Mitorganisatorin des Abends. Neben den Schautieren, die tagtäglich einen Einblick in den Tierbestand des Kölner Zoos ermöglichen, konnten Besuchende in dieser Nacht auch sonst verborgene Tiere entdecken. „Das meiste spielt sich tatsächlich hinter den Kulissen ab“, so Tierpflegerin Anna Rauhaus
Aquarium auf Artenschutz ausgerichtet
Dunkle, enge Gänge führten Interessierte im Rahmen einer Führung in die hinteren Ecken des Zoos und offenbarten eine viel größere Anzahl an Tieren als jene, die hinter dem Schauglas zu sehen sind. Dabei handele es sich um Nachzuchtgruppen von bedrohten Tierarten. Denn das Aquarium hat es sich zur Aufgabe gemacht, die gesamte Haltung auf den Artenschutz auszurichten, so Rauhaus. Mit nur noch knapp 150 Tieren ihrer Art, gehört die Vietnamesische Krokodilschwanzechse zu einer dieser stark bedrohten Tierarten.
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Dem Zoo ist es bereits gelungen, 25 Tiere nachzuzüchten – immer mit dem Ziel vor Augen, diese bei ausreichendem Forschungsstand wieder in ihren Lebensraum auszuwildern. Erst vergangene Woche konnten die Tierpflegenden sich über frischen Nachwuchs freuen. „Es ist schön zu sehen, dass der Artenschutz hier im Vordergrund steht. Diese Erkenntnis hat auf jeden Fall ein paar Vorurteile gegenüber der Zoohaltung abgebaut“, so die 39-jährige Kölnerin Lydia Pforte. Auch der 11-jährige Linus aus Kürten ist begeistert von der Führung und freut sich, „dass der Zoo sich dafür einsetzt, dass die Tiere erhalten bleiben“.
Einmal die Fauchschabe auf die Hand nehmen
Neben den Führungen, gab es auch weitere Programmpunkte, wie etwa kommentierte Fütterungen der Lungenfische und Piranhas, oder auch eine Vielzahl an Stationen zum selber forschen – ob mit der Lupe Wasserflöhe beobachten, Fossilien aus dem Sand graben oder mit den Händen tierische Objekte ertasten. Besonderer Beliebtheit erfreuten sich auch die Stationen, an denen die Besuchenden hautnah mit den Tieren in Kontakt kamen.
So konnten Mutige etwa die Schlangenhaut einer lebendigen Königspython fühlen oder ein Insekt, wie etwa eine Fauchschabe, auf die Hand nehmen. „Viele Leute erfreuen sich der Überwindung“, sagt Zoobegleiter Sinan Jarrar über die außergewöhnlichen Begegnungen. „Und wenn jemand ein gutes Erlebnis hatte, neigt diese Person eher dazu, sich zu informieren und den Erhalt der Tiere zu unterstützen“, fügt er hinzu. Snacks, Cocktails und das Jazz-Duo, Kristina Brodersen und Tobias Weindorf, rundeten den Abend ab. (lil)