Das Dom-Hotel verspricht Luxus unmittelbar am Kölner Dom. Das Superior-Haus wird aber deutlich später eröffnen als geplant.
Luxus-Superior-HotelWarum das Dom-Hotel 2024 nicht eröffnen wird
Einen Weihnachtsmarkt in einem Baugebiet aufzubauen, darauf würden wohl die wenigsten Unternehmer kommen. Eine Ausnahme gibt es aber: Wenn das Areal der von Baustellen umringte Roncalliplatz im Herzen der Stadt ist, dann geht es eben doch. Und nun ist auch klar, dass der Glühwein auch im nächsten Jahr neben den Bauzäunen serviert werden wird: Denn laut Rundschau-Informationen öffnet das Dom-Hotel nicht im nächsten Herbst, sondern frühestens 2025.
Beim sogenannten Etappenfest im März diesen Jahres hatte der Bauherr, die Bayerische Versorgungskammer, noch angekündigt, das Hotel im September oder Oktober 2024 eröffnen zu wollen. Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker nahm teil und erklärte: „Das Projekt hat die Bayrische Versorgungskammer viel Kraft gekostet, viele personelle und finanzielle Ressourcen und sicherlich auch einiges Kopfzerbrechen.“ Doch das Kopfzerbrechen scheint noch nicht beendet.
Hotel-Eröffnung am Kölner Dom deutlich später
Auf der Baustelle scheint nicht alles rund zu laufen. Arbeiten greifen nicht so ineinander, wie sie sollen. Immer wieder verzögern sich die abschnittweisen Maßnahmen. Ein Sprecher der Bayerischen Versorgungskammer erklärte auf Anfrage der Rundschau in dieser Woche: „Die Bauarbeiten werden Stand heute 2024 abgeschlossen sein.“
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Zwischen den Zeilen klingt heraus, dass noch weitere Überraschungen lauern können. Wie die Rundschau erfuhr, sollen die Arbeiten jedoch teilweise noch weit über das Ende des Jahres 2024 hinaus andauern. Eine Eröffnung im nächsten Jahr ist damit wohl vom Tisch. Eine Eröffnung in 2025 ist wahrscheinlich und eine Eröffnung erst 2026 ist angeblich auch nicht in Gänze auszuschließen.
Der künftige Pächter und Hotelbetreiber, die Firma Althoff Hotels, zu der auch das Grandhotel im Schloss Bensberg gehört, verwies an den Investor, erklärte zum Bauablauf jedoch auf Anfrage: „Wir übernehmen das Hotel abschnittsweise und haben bereits in einigen Zimmerbereichen mit dem Innenausbau begonnen.“ Das Einrichten der insgesamt 130 Zimmer und 18 Suiten erfolge nach Abschluss aller baulichen Themen, heißt es. Somit ist klar, dass die Fertigstellung der Bauarbeiten nicht gleichzusetzen ist mit der Eröffnung.
Noch eine weitere Frage war im Frühjahr offen, die nun geklärt scheint: Wie fahren die Gäste das künftige Luxushotel an? Denn der Roncalliplatz ist für Autos tabu – mit Ausnahme der Abfallwirtschaftsbetriebe und für den Lieferverkehr. Ein Superior-Hotel ohne Auffahrt? Unmöglich. Die Stadt bestätigt nun die geplante Lösung, die die Rundschau bereits im März prognostizierte: Die Gäste sollen das Hotel durch die Tiefgarage unter der Domplatte erreichen.
Gäste fahren in der Tiefgarage vor
Im Zuge der laufenden Sanierung ist im Verbindungstunnel eine Vorfahrt für Hotelgäste eingerichtet worden. Ein Sprecher der Verwaltung erklärt: „Diese Vorfahrt besteht im Wesentlichen aus einer dem Dom-Hotel farblich angepassten Gestaltung des Vorfahrtsbereichs, der Herrichtung eines unterirdischen Eingangsbereichs zum Dom-Hotel sowie des Baus einer rollstuhlgerechten Rampe zum unterirdischen Eingangsbereich.“
Wie der Eingangsbereich später einmal genau aussehen wird, verrät die Verwaltung nicht. Allerdings spricht vieles dafür, dass das Grand Hotel mit mindestens einem Aufzug von der Tiefgarage aus erreichbar sein wird. Somit auch noch nicht klar, wie groß die baulichen Eingriffe in den Deckenbereich der Tiefgarage werden: Bereits seit 2016 steht fest, dass der Beton in der Garage viele Schäden aufweist. Ein möglicher Eingriff in die Deckenkonstruktion könnte weitere negative Überraschungen bereithalten.
Eröffnung immer wieder verschoben
Dabei gab es auf der Baustelle des Dom-Hotels wohl schon Überraschungen genug. Die OB ahnte wohl beim Etappenfest im März noch nicht, wie sehr sie Recht behalten würde mit der Aussage: „Das Projekt hielt und hält sicherlich auch immer noch Überraschungen bereit.“ Die Eröffnung musste immer wieder verschoben werden, die Rundschau berichtete.
2009 hatte die Bayerische Versorgungskammer das gesamte Domcarré gekauft. Die Sanierung musste zweimal gestoppt werden und wurde 2017 endgültig verworfen. Seit dem wird das Hotel hinter der denkmalgeschützten Fassade neu errichtet.
Baustellen, wohin das Auge reicht
Glühwein, Bio-Bratwurst und gebrannte Mandeln werden also auch im kommenden Jahr beim Adventsmarkt auf dem Roncalliplatz zwischen den Baustellen serviert. Denn neben dem Dom-Hotel wird auch das Römisch-Germanische Museum noch Jahre geschlossen bleiben. Nachdem die Gerchgroup vergangene Woche einen Insolvenzantrag für ihr Laurenz Carré gegenüber des Doms eingereicht hat, bleibt auch dieser Bauzaun sicherlich noch über Jahre stehen. Fragt sich nur noch, ob und wann die Historische Mitte neben dem RGM errichtet werden soll. Ausgerechnet der Dom aus dem Jahre 1248 ist das einzig intakte Großbauwerk, auf das die Besucher des Weihnachtsmarkts freien Blick genießen können.