Köln – Gehorsam gegenüber den Bischöfen gelobte der neue Dompropst Guido Assmann bei seinem Einführungsgottesdienst im Dom. Für das Amtsgelübde kniete der 2017 von Rainer Maria Kardinal Woelki ernannte, aber bisher nicht residierende Domkapitular vor Monsignore Robert Kleine. Der Dom- und Stadtdechant hatte die Gäste des Kapitelsamtes im „geistlichen Mittelpunkt unseres Erzbistums“ begrüßt, besonders den neuen „äußeren Vertreter dieser Kathedrale“, der Assmann von nun an sein wird. „Jetzt ist Köln deine Heimat“, sagte Kleine zu dem neuen Dompropst.
Aus Neuss, dem bisherigen Wirkungskreis von Monsignore Guido Assmann, war unter anderem Landrat Hans-Jürgen Petrauschke gekommen. Seitens der Stadt Köln wohnten Oberbürgermeistermeisterin Henriette Reker, Kämmerin Dörte Diemert und Polizeipräsident Uwe Jacob dem Gottesdienst bei. Außerdem der Präsident des Zentral-Dombau-Vereins, Michael Kreuzberg. Denn Guido Assmann wird als neuer Hausherr des Kölner Doms auch Chef der Dombauhütte mit ihren rund 100 Mitarbeitern sein.
Ein guter Prediger
Der soeben vereidigte Dompropst predigte über das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg des Herrn. Dem 56-jährigen Geistlichen eilte der Ruf voraus, ein guter Prediger mit konservativer Ausrichtung zu sein. „Das Evangelium vom Himmelreich beschreibt den Blick Gottes, es ist keine Handlungsanweisung für Tarifverhandlungen. Beriefe sich eine Partei darauf, würden die Verhandlung zu Recht und zum Glück scheitern“, erläuterte Assmann. Jeder der vielen verschiedenen Menschen, die in der Kirche mitarbeiten, würden gleichermaßen gebraucht, betonte er. Ob von Kindesbeinen an dabei, später dazugekommen oder „in letzter Minute“, wichtig sei, dass glaubwürdige Menschen das Wort Gottes weitergeben.
Drei Grundsätze wolle er als Dompropst versuchen vorzuleben: Egal in welch hohem Amt, sich nicht wichtiger nehmen als andere, sondern dienen, treu sein im Sinne von Verlässlichkeit der gegebenen Versprechen und nicht neidisch sein, weil andere vermeintlich mehr haben. Zu letzterem teilte Assmann einen sachten Seitenhieb auf die eigene Zunft aus - auch Kleriker würden manchmal wetteifern, zum Beispiel wer die meisten Kommunionkinder um sich schart, statt sich einfach nur zu freuen über die Menschen, die gekommen sind.
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Auf den Umbruch in Gesellschaft und Kirche ging Assmann nur kurz ein. Er bat alteingesessene Kirchenmitwirkende, neue, die moderne Formen der Verkündigung ausprobieren wollen, nicht abzuweisen mit dem Spruch: „Das haben wir schon immer so gemacht.“ Für sich selbst bat er um Gebet und Korrektur, damit er „hoffentlich mit beiden Beinen auf dem Boden bleiben möge“ als neuer Dompropst.