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Debatte mit Henriette RekerWie es bei der Verwaltungsreform in Köln läuft

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Der Anfang sei gemacht, erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu Beginn der Diskussion.

Der Anfang sei gemacht, erklärte Oberbürgermeisterin Henriette Reker zu Beginn der Diskussion.

Bei der Veranstaltung im Domforum waren Kölnerinnen und Kölner aufgerufen, ihre Meinung zu äußern zu den Erfolgen und Misserfolgen von fünf Jahren Verwaltungsreform in Köln.

Von Ulrike Weinert „Wir haben viele Veränderungen angestoßen. Was zählt, ist das, was Wirkung auf die Kölnerinnen und Kölner entfaltet“, sagte Oberbürgermeisterin Henriette Reker bei der Veranstaltung „5 Jahre Verwaltungsreform: Gut gemeint? Gut gelungen?“ im Domforum.

Der Ablauf der öffentlichen Veranstaltung wurde anfangs unterbrochen durch die Initiative „#wirzahlennichtmehr“, die den Stopp von Zwangsräumungen, Gas- und Stromsperrungen fordert.

Mehr Transparenz soll her

„Wir können uns noch nicht die modernste Verwaltung Deutschlands nennen, wie angestrebt. Der Weg stimmt, aber das Tempo noch nicht“, räumte die OB ein. Die Eckpfeiler der Reformbemühungen sind mehr Bürgerbeteiligung und mehr Transparenz zum Stand der Umsetzung politischer Beschlüsse, besserer Service durch digitalisierte Abwicklung und Beschleunigung von Entscheidungen, auch wenn mehr Tempo fehleranfällig ist.

Alle, die Fragen stellen wollten, durften sich zu den Experten auf dem Podium gesellen. Das nutzte Andre Salentin von „Obdachlose mit Zukunft“. Er lobte, dass es dem Verein mit Hilfe der Stadt gelungen war, etwa 50 Obdachlose von der Straße zu holen. „Als Möglichmacher“ will Frank Deja von „Köln kann auch anders“, mit dem Katholischen Bildungswerk Veranstalter des Abends, die Verwaltung sehen. Tatsächlich hörte Deja aber von vielen Bürgerinnen und Bürger, dass sie sich von Mitarbeitenden „als Bittsteller abgefiedelt“ fühlen.

Da die Veranstaltung auch im Live-Stream lief, übermittelte eine Organisatorin Beiträge aus dem Chat. Eine städtische Bedienstete begrüßte online die Chance, durch die Reform „Dinge neu zu denken“.

Der Gesamtpersonalratsvorsitzende Jörg Dicken hielt dem Ergebnis einer Beschäftigtenbefragung, wonach schlechte Führung, schlechte Kommunikation und Überbelastung am meisten stören, entgegen, der Fachkräftemangel und die negative Presse würden die Motivation für Reformen dämpfen. Nach eineinhalb Stunden Gespräch forderte Deja Beispiele, welche der insgesamt 182 Projekte bisher umgesetzt seien.

Dr. Rainer Heinz, Referatsleiter für Strategische Steuerung im OB-Büro, wies auf das Innovationsportal der Stadt hin. Seitenweise sind darauf die letzten fünf Jahre der Verwaltungsreform dargestellt. Gestartet sei die Digitalisierung mit der Hundesteuer. Es möge lächerlich klingen, so Heinz, „aber so ein Projekt ist die Keimzelle für weitere Neuerungen.“www.innovative-stadt.koeln