- Die IHK hat in Köln verschiedene Parkhäuser untersucht.
- Enge Parklücken und dunkle Ecken treiben Autofahrern die Schweißperlen auf die Stirn.
- Ein Parkhaus überzeugt die Tester dabei besonders.
Köln – Sie treiben dem Autofahrer die Schweißperlen auf die Stirn: Dunkle Parkhäuser mit engen Kurven, in denen eine Geschicklichkeitsfahrt von der Länge einer Rundreise gemeistert werden muss , bis der freie Parkplatz gefunden werden kann. Und jetzt der aktuelle Sieger des alle drei Jahre stattfindenden IHK-Parkhaustests: hell gestrichener Boden und Wände, sauber bis in die Ecken, ein ausgeklügeltes Leitsystem weist den Fahrer mit seinem Auto zu den freien Stellplätzen, und eng wird es nur dann, wenn das Fahrzeug jede Konfektionsgröße sprengt. Da brauchte die Fachjury nicht mehr lange überlegen. Die Plakette „Parkhaus 2019“ darf sich die Tiefgarage „Schildergasse“ in der Cäcilienstraße anheften.
SUV setzen neue Maßstäbe in engen Parklücken
„Parkhäuser sind Aushängeschilder für Gäste in unserer Stadt, sie sind ein wichtiger Standortfaktor“, sagt Ulrich S. Soénius, Geschäftsbereichsleiter Standortpolitik der IHK Köln. Solcher Bedeutung angemessen, hat die IHK 15 Parkhäuser und Tiefgaragen in der Domstadt auf Herz und Nieren geprüft. Die Jury setzte sich aus Experten beispielsweise für einzelne Themenbereiche zusammen.
Parken in der Innenstadt
3 Euro die Stunde muss bezahlen, wer in der angeblich längsten Tiefgarage Europas parken will. Und anscheinend wurde dieser Rekord auch in die Parkgebühr eingerechnet, den die Tiefgarage Rheinauhafen ist die teuerste in ganz Köln. Wer dort gar den ganzen Tag parken will, sollte scharf kalkulieren, denn das kostet stattliche 53 Euro.
2,50 Euro die Stunde ist das mittlere Preissegment im Herzen von Köln. Das kostet beispielsweise das Parken „Am Gürzenich“ oder auch in der Tiefgarage am Heumarkt. Zehn Cent kann sparen (2,40 Euro/Stunde), wer beispielsweise die Tiefgarage „Am Dom“ ansteuert, dafür steht er aber auch direkt am Fuße des Kölner Wahrzeichens.
2 Euro die Stunde kostet das Parken im Parkhaus „Hohe Straße“ in der Marspfortengasse. In dieser Preisklasse liegt auch das für jeden benutzbare REWE-Parkhaus in der Straße Große Sandkaul. 20 Cent darunter liegt das Parkhaus „Philharmonie“. 1,80 Euro in der Stunde wird auch fällig im Parkhaus Rhein Triadem Am alten Ufer.
1,50 Euro in der Stunde ist ein unschlagbarer Preis im Kölner Altstadtbereich. Erreicht wird dieser Gebühr ausgerechnet in der von der IHK ausgezeichneten Tiefgarage „Schildergasse“. Auf diesen Preis kommt sonst nur noch das Parkhaus „Kaufhof“, aber nur, wenn in dem Warenhaus für mindestens 10 Euro eingekauft wurde.
Sie haben bei Besichtigungsterminen eine lange Liste von Kriterien abgehakt: Bauliches Konzept, Sicherheit, Einfahrtshöhe, Befahrbarkeit der Kurven und der Rampen, Barrierefreiheit, um nur einige wenige zu nennen. In Zeiten, in denen Autos immer mehr den Umfang eines fahrenden Wohnzimmers annehmen, ist auch die Größe der Parktaschen ein Kriterium. Ein Parkplatz von einer Breite unter 2.30 Meter kann bei der IHK nicht punkten. Eine Spitzenbewertung gibt es erst jenseits der 2,50 Meter.
Was allerdings den harten Prüfungskriterien und ihrer Auswertung ein wenig die Schärfe nimmt: Bei dem Parkhaustest setzt die IHK auf Freiwilligkeit. Kontrolliert wird nur, wer teilnehmen möchte. Die Kontrolltermine werden angekündigt. Genannt werden nur die Gewinner. Zu groß die Sorge, dass sich sonst nur noch wenige Betreiber melden. „In diesem Jahr liegen wir mit 15 Teilnehmern etwas unter der Zahl der Vorgängertests“, räumt Soénius ein.
Leitsystem in der Schildergasse beeindruckt
Das mindert aber zumindest den Erfolg des Parkhauses „Schildergasse“ nicht. Was neben der Sauberkeit, der Barrierefreiheit und auch dem Raumangebot besonders beeindruckt, ist das Leitsystem. Digital wird dem Parkplatzsuchenden angezeigt, wo es zum freien Stellplatz geht.
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Zudem zeigen Signallichter über dem Parkplatz von Ferne an, wo noch etwas zu holen ist. Wie konnte der Betreiber Contipark das erreichen? Regionalleiter Chian Gökduman spricht von einem „komplexen Revitalisierungsprojekt“. Will sagen, das ehemals an dem Standort befindliche Parkhaus wurde abgerissen und das jetzige von Grund auf neu gebaut. Da konnten natürlich von Anfang an alle Qualitätsstandards eingehalten werden. Was dabei aber besonders erstaunlich ist: Der IHK-Sieger ist trotz des sehr hohen Qualitätsniveaus mit einer Parkgebühr von 1,50 Euro pro Stunde (12 Euro für 24 Stunden) die preiswerteste der Kölner Tiefgaragen im Altstadtbereich (siehe Kasten).
Auf Platz zwei und drei: Garagen Bazaar de Cologne und das Theater-Parkhaus.