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Köln in der Corona-KriseStadt und Polizei sehen Partygänger mit Stirnrunzeln

Lesezeit 2 Minuten
Blaulicht vor Polizeiwagen nachts dpa

Symbolbild

  1. In lauen Sommernächten treffen sich viele junge Leute auf beliebten Kölner Plätzen.
  2. Jüngst ist der Stadtgarten zu einem beliebten Treffpunkt geworden.
  3. Die Stadt Köln und die Polizei sorgen sich allerdings, dass dabei die in der Corona-Krise wichtigen Abstands- und Hygieneregeln missachtet werden.

Köln – Stadtspitze und Kölns Polizeiführung sind besorgt wegen der Versammlungen junger Menschen im Stadtgebiet, bei denen Abstandsgebote nicht eingehalten werden. Mehrfach hatte es in den vergangenen Tagen Räumungen von Plätzen gegeben.

Dabei gab es auch Übergriffe auf Beamte. Der Krisenstab hat unterdessen das bestehende Verweilverbot am Brüsseler Platz bis zum Montag, 3. August, verlängert.

Hunderte Feiernde im Stadtgarten

Ein „Sorgenkind“ der Behörden ist der Stadtgarten. Wegen der Sperrung des Brüsseler Platzes kommen dort bei schönem Wetter mehrere hundert Menschen zusammen, trinken und hören laute Musik. Eine Sperrung des Bereiches steht im Raum.

Stadtdirektor Stephan Keller sagte am Dienstag zu den vielen Menschen im Stadtgarten: „Wir merken, dass der Stadtgarten voller wird, wenn die Menschen den Brüsseler Platz nicht nutzen können.“ Eine mögliche Sperrung hänge auch davon ab, wie das kommende Wochenende ablaufe und wie die Menschen sich verhalten. Die Stadt wird das laut Keller kontrollieren.

„Wir werden aber nicht generell Plätze sperren, sondern das je nach Lage entscheiden“, sagte Keller der „Kölnischen Rundschau“. Der Stadtgarten sei am Freitag auch noch einmal Thema im Krisenstab der Stadt.

Auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker findet mahnende Worte: „Ich habe kein Verständnis für Menschen, die durch ihr Verhalten die Gesundheit vieler Menschen gefährden.“ Situationen wie am vergangenen Wochenende „werden wir in Köln auch künftig nicht hinnehmen“.

Stadtgarten-Mitarbeiter müssen täglich Partymüll wegräumen

Polizeipräsident Uwe Jacob sagte zu der Diskussion um die massenhaft feiernden Menschen: „Ich habe großes Verständnis dafür, dass die Menschen wieder an die frische Luft wollen. Es gibt aber Grenzen, die wir nicht tolerieren werden. Pandemie-Frust darf nicht in Aggressionen und Angriffe auf Polizei und Ordnungskräfte umschlagen. Die Polizei werde entschlossen einschreiten, wenn die Menschen über die Stränge schlagen und dabei andere gefährden.“

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In einer Mitteilung begrüßte der Konzert- und Gastronomiebetrieb im Stadtgarten das Eingreifen von Stadt und Polizei in den vergangenen Tagen. Die Feierende würden sich allerdings im Umfeld des Stadtgartens aufhalten, bei Partygängern als „Mäuerchen“ bezeichnet.

„Um Missverständnisse zu vermeiden legen wir Wert auf die Feststellung, dass bei eventuellen Räumungen oder Sperrungen nicht der Konzert- und Gastrobereich betroffen ist, sondern ausschließlich die Bereiche im Umfeld“, sagt Geschäftsführer Matthias von Welck. Im Übrigen müssten Mitarbeiter täglich die Hinterlassenschaften der nächtlichen Partys vor dem Haus entsorgen.