Köln – Die Idee, in Köln ein Museum für Gerhard Richter zu schaffen, kann wohl endgültig zu den Akten gelegt werden. Der 87 Jahre Künstler sagte dem Deutschlandfunk, er habe kein Interesse an einem solchen Haus. Für ein eigenes Museum gebe es keine konkreten Pläne. Die Stadt sei zwar verschiedentlich mit einer entsprechenden Idee an ihn herangetreten. Die Gespräche seien aber immer unverbindlich geblieben. Er sei in den wichtigsten Museen auf der ganzen Welt vertreten und spiele gern im Orchester der Kunst. „Den Soloauftritt durch ein Einzelmuseum brauche ich aber gar nicht“.
Den Vorschlag, dem Kölner Ehrenbürger und wohl bedeutendsten lebenden deutschen Künstler ein ein Museum zu bauen, hatte vor einigen Tagen der frühere Oberbürgermeister Fritz Schramma gemacht. Schramma hatte als Standort dabei den Roncalliplatz ins Auge gefasst. Dort soll in den nächsten Jahren die Historische Mitte entstehen. Stadt und Kirche wollen direkt neben dem Dom ein Neubauensemble errichten, das von Römisch-Germanischem Museum, Stadtmuseum und Kirche genutzt wird.
Reker mit Richter in ständigem Dialog
Schramma hatte dafür plädiert, das Stadtmuseum doch wieder im Zeughaus anzusiedeln, das in den nächsten Jahren saniert werden muss. Der Vorschlag des CDU-Politikers war gleichermaßen auf Zustimmung und Skepsis gestoßen. Die Kirche hatte dem Vorstoß allerdings eine klare Absage erteilt. Stadtdechant Robert Kleine hatte der Rundschau gegenüber aber klargestellt, man werde am bisherigen Konzept festhalten.
Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte zwar beteuert, man sei mit Gerhard Richter in ständigem Dialog, und ein Museum für ihn wäre zweifellos eine Bereicherung für Köln. Reker sagte aber auch: Bisher konnten die Umstände für eine Verwirklichung dieser Idee noch nicht vereinbart werden“. So weit wird es nach Richters unmissverständlicher Äußerung im Deutschlandfunk jetzt erst recht nicht mehr kommen.
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Fritz Schramma, den Richter übrigens für die Galerie der Kölner Oberbürgermeister im Historischen Rathaus porträtierte, hält unterdessen dennoch an seiner Idee fest. Richters Worte seien keinesfalls als Absage zu verstehen, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Das passt zu seinem Naturell, das hat er auch schon mal so in der Form geäußert, aber immer mit einem kleinen Smiley. Das ist jetzt nicht eine Form der Absage.“