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RheinuferstraßeE-Scooter-Fahrer bei Unfall in Köln lebensgefährlich verletzt

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Der Fahrer eines E-Scooters wurde lebensgefährlich verletzt, als er von einem Auto erfasst wurde.

Köln – Direkt vor der Ausfahrt des Rheinufertunnels liegt der E-Scooter mitten auf der Fahrbahn. Das türkisfarbene Gefährt ist in zwei Teile zerbrochen, Polizisten markieren Spuren mit Sprühfarbe. Die Beamten vermessen den wohl schwersten Unfall mit einem E-Scooter, der sich seit der Einführung der Geräte vor gut zwei Jahren in Köln ereignet hat. Ein 17 Jahre alter Jugendlicher liegt mit lebensgefährlichen Verletzungen in einer Klinik. Ärzte mussten ihn noch am Unfallort wiederbeleben.

Am Samstagvormittag ist der Nutzer des Leihgeräts vom Rheinufer auf dem Weg in Richtung Dom. Laut Polizei fährt er zunächst bei Grünlicht am Fußgängerüberweg über die erste Fahrbahn. Doch statt an einer kleinen Verkehrsinsel zu stoppen, überquert er weiter das Konrad-Adenauer-Ufer, doch hier zeigt die Fußgängerampel nach Angaben von Zeugen Rotlicht. In diesem Moment kommt eine Autofahrerin (53) mit ihrem Wagen aus dem Tunnel und erfasst den 17-Jährigen trotz Ausweichmanöver frontal. Der Jugendliche prallt gegen die Windschutzscheibe und landet reglos auf der Fahrbahn. Die Autofahrerin erleidet einen Schock.

Der Unfall reiht sich ein in eine Generaldebatte über die Nutzung der Elektroroller, für die es in der Stadt inzwischen acht Anbieter gibt. Oberbürgermeisterin Henriette Reker hatte sich jüngst für ein Nachtfahrverbot ausgesprochen, die Politiker der Bezirksvertretung Innenstadt fordern in einem Antrag die Verbannung der Gefährte aus der Innenstadt. Dabei geht es vor allem um die Unfallhäufung in den Abendstunden. „Die größten Probleme sind Fahrten unter Alkoholeinfluss, das Befahren von Fußgängerbereichen und die Mitfahrt anderer Personen auf den Rollern“, sagt Alex Schwarzer von der Polizei. Er ist regelmäßig bei Kontrollen von Scooter-Fahrern im Einsatz.

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Mitte Juni hatte die Polizei in ihrer Wochenendbilanz zwölf verletzte Nutzer geliehener E-Scooter gezählt, am vorvergangenen Wochenende hatte sich ein laut Polizei betrunkener Mann (22) ohne Fremdeinwirkung in Deutz mehrfach beim Sturz von seinem E-Scooter überschlagen und dabei schwere Verletzungen erlitten. Bundesweit haben sich voriges Jahr laut Statistischem Bundesamt sieben tödliche Unfälle mit E-Scootern ereignet, insgesamt seien 1800 Personen bei Unfällen verletzt worden.

Die Diskussion um die E-Scooter war Mitte Juni entfacht worden, weil Taucher Hunderte der Roller im Rhein gesichtet haben. Insgesamt sollen etwa 1000 E-Scooter rund um Hohenzollernbrücke, Deutzer Brücke und Rheinauhafen im Wasser liegen. Seitdem wird über das Prozedere der Bergung debattiert, die Anbieter der Scooter haben sich inzwischen zur Übernahme der Kosten bereiterklärt.