Eine Geschichtsstunde soll es nicht werden, wohl aber ein unterhaltsamer Abend. Und neuem Moderatorenteam. Der Ideengeber der Zeitrevue ist dieses Jahr gestorben.
Nächste Auflage der RevueBläck Fööss gehen mit „Usjebomb & Opjebaut“ auf Zeitreise
Die Suche nach Zeitzeugen wird immer schwieriger, wenn im Mai 2025 an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor dann 80 Jahren erinnert wird. Nach dem Karriereende von Hartmut Priess und Peter Schütten, die beide 1970 zu den Gründungsmitgliedern der Bläck Fööss gehörten, gibt es auch in den Reihen dieser Band niemanden mehr, der die Kriegszeit noch erlebt hat. Dennoch werden die Fööss im Mai erneut ihre Revue „Usjebomb & Opjebaut“ präsentieren – zum dritten Mal bereits nach 2005 im Gürzenich und 2015 in der Flora. „Für uns war das keine Frage, denn wir übernehmen ein wichtiges Erbe der Band. Es ist eine Ehre, Stadtgeschichte auf diese Weise zu transportieren“, sagt Bassist Hanz Thodam.
Vor wenigen Monaten ist mit dem Brauchtumsexperten Reinold Louis der Ideengeber dieser Zeitrevue gestorben. Wenn die Revue am 8. Und 9. Mai 2025 in der Flora aufgeführt wird, werden nun neben dem Psychologen und Buchautor Wolfgang Oelsner erstmals Monika Salchert und Stefan Henseler die Moderation übernehmen. „Obwohl es die dritte Auflage ist, sind wir überzeugt, etwas Hochaktuelles zu präsentieren. Es wird keine Geschichtsstunde, sondern eine Unterhaltungsrevue werden“, verrät Oelsner, der vor zehn Jahren bereits mit den Bläck Fööss auf der Bühne stand.
Neuere Lieder, auch von anderen Bands
Weil die Bläck Fööss den Soundtrack zur Revue bereits im Jahr 1984 komponiert und getextet haben und schon 2005 ein Doppelalbum mit 29 Liedern erschienen ist, die sich inhaltlich mit der Nachkriegszeit befassen, wollen die Bläck Fööss eine musikalische Weiterentwicklung vollziehen. „Einige Titel werden sicherlich bleiben, aber wir möchten die Revue in die Moderne führen und neue Titel spielen, die nicht nur aus unserer Feder stammen“, sagt Pianist Andreas Wegener, seit 2005 bei den Fööss, und damit dienstältestes Mitglied der Band. Im Grunde sind längst auch viele der Lieder Zeitgeschichte, nicht zuletzt der „Trizonesien-Song“ von Karl Berbuer. Aufgeführt werden soll auch das Stück „Mir maachen hück en Hamsterfahrt“ von der Fööss.
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Keine Kölner Band hat sich der Stadtgeschichte so verschrieben wie die Bläck Fööss, der Usjebomb-Revue folgte 2017 die Zeitrevue „Was habst du in die Sack“, einer musikalischen Zeitreise von Stadtgründerin Agrippina über die „Schlacht von Worringen“ bis zur französischen Besatzungszeit.
„Wir spüren in der heutigen Zeit, wie fragil Demokratie und Freiheit sein können. Vielleicht sprechen wir deshalb auch jüngere Menschen mit unserer Revue an“, sagt Thodam. Etwa drei Stunden soll das Programm dauern, begleitet werden die beiden Auftritte der Bläck Fööss von einer Fotoausstellung mit Bildern aus dem Köln der Nachkriegszeit im Foyer der Flora.