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Heino lässt Moni weinenAm Freitag erscheint das Jubiläumsalbum der Bläck Fööss

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Komiker Hape Kerkeling macht sich gut in der Mitte der Bläck Fööss, mit denen er im Tonstudio gesungen hat.

Köln – Unter normalen Umständen wäre der Überraschungseffekt deutlich kleiner ausgefallen, aber in den Zeiten der Pandemie ist kaum etwas normal in der Kunstszene. Die Bläck Fööss hätten ein rauschendes Jubiläumsjahr gefeiert und bei vielen Konzerten immer wieder mal einen Gastkünstler auf die Bühne geholt, um gemeinsam einen ihrer vielen kölschen Hits neu zu interpretieren. So war der Plan. Doch die Konzerte fielen aus – nun finden sich die musikalischen Überraschungen allesamt auf dem Jubiläumsalbum der Fööss, das am Freitag erscheint.

Auch Horst Schlämmer hat einen Kurzauftritt

Da haucht Wolfgang Niedecken mit tiefer Stimme in Jonny Cash-Manier den Klassiker „Drink doch ene met“ ins Mikrofon, Heino schmachtet mit ironischem Unterton „Moni hat geweint“ und Henning May von Annenmaykantereit singt mit seinem unverkennbaren Timbre „Ich han nen Deckel“. So hat man die großen Songs der Bläck Fööss in 50 Jahren noch nicht gehört, und genau das war das Ziel des Albumprojekts, für das sich die Fööss ihre Gäste ausgesucht haben.

„Wir haben ihnen freie Hand gelassen, dennoch sollten Gemeinschaftsproduktionen entstehen“, erklärt Sänger Pit Hupperten. Aus vielen Liedern sind Duette geworden, „das Ergebnis eines kreativen Austauschs“, so Hupperten. Gerade erst durften die Fööss gemeinsam mit Hape Kerkeling bei Florian Silbereisen auftreten und mit „Buchping vun Heimweh“ ein komplett neues Stück präsentieren.

Das Jubiläumsalbum

19 Lieder sind auf dem Jubiläumsalbum der Bläck Fööss versammelt. Zu den Gastkünstlern gehören Wolfgang Niedecken, Heino, die Beerbitches, Annenmaykantereit, Howard Carpendale, Hape Kerkeling, Wolfgang Petry, Biggi Wanninger, Tom Gaebel und Bruno Müller. Mit dem Funkhausorchester des WDR hat die Gruppe die drei Titel „Unsere Stammbaum“, En unserem Veedel“ und „Schön, dat mer noch zosamme sin“ aufgenommen. Das Album, erschienen bei Pavement Records, kommt am 6. November in den Handel und die gängigen Download-Portale. (tho)

Bei dem Lied handelt es sich um eine Cover-Version des niederländischen Sängers Guus Meeuwis, „die Idee hierzu hatte Kerkeling, es war ein Herzenswunsch von ihm, wir selbst kannten das Lied bis dahin nicht“, erzählt Hupperten. In einer neuen Version von „Katrin“ grunzt Kerkeling frivol in seiner Paraderolle als Horst Schlämmer vor sich hin – Humor war schon immer ein fester Bestandteil vieler Fööss-Lieder.

Experimentierfreude beweist Sänger Tom Gaebel, der mit den Fööss eine erfrischende Big-Band-Version zu „Frankreich Frankreich“ liefert, Posaunen und Trompeten verleihen dem Stück eine jazzige Leichtigkeit. Schlagersänger Wolfgang Petry, der die Freundschaftsbändchen längst abgelegt hat, singt die nachdenkliche Nachkriegsnummer „Usjebomb“. Diese Auswahl ist kein Zufall, denn Petry hatte in den 1980er Jahren gemeinsam mit Produzent Reiner Hömig die Musik zu dem Lied geliefert.

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Die Bläck Fööss begeben sich mit ihrem Album auf eine lohnende Zeitreise, die Beerbitches um Carolin Kebekus singen nicht nur „Dat Wasser vun Kölle“, sondern auch die Lebensgeschichte von „Pütze Hein“ als A capella-Version. Und schließlich trauert Howard Carpendale einfühlsam einer flüchtigen Bekanntschaft mit „Bye bye my love“ nach.

Mit „Ming eeste Fründin“ und En d’r Weetschaff op d’r Eck“ hat die Band selbst zwei Stücke neu interpretiert. Mal beschwingt, mal rockig. Überraschend. Nun hofft die Band, die Lieder wenigstens nächstes Jahr präsentieren zu können.