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Offener Brief der „IG Gastro“Wirte fordern kontrolliertes Feiern zum Kölner Karneval

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jeck mit coronamaske

Ein Jeck mit Pappnas und Mundschutz 

Köln – Die Geduld vieler Wirte ist aufgebraucht. In einem Offen Brief kündigt die „IG Gastro“ an, sich gegen die von der Stadt erwogenen Beschränkungen für den Straßenkarneval „das erste Mal laut zur Wehr setzen“ zu wollen. Im Gespräch mit der Rundschau hatte Stadtdirektorin Andrea Blome am Freitag in Erwägung gezogen, für die beliebten Feierzonen der Stadt Verweilverbote zu verhängen, um feiernde Menschenmassen beispielsweise auf der Zülpicher Straße zu verhindern. Die Interessenvertretung vieler Gastronomiebetriebe fordert jedoch kein Feiern um jeden Preis, sondern „kontrolliertes Brauchtum“ – ob mit oder ohne Tanz, müsse die pandemische Lage zeigen.

Schreiben an OB Reker und führende Politiker gerichtet

Im Grunde, so äußert es IG Gastro, fühle sich die Gastronomie ungerecht behandelt. Nach zwei Jahren massiver Einschränkungen solle sich die Stadt an die Vorgaben des Landes halten und nicht eigenmächtig strengere Regelungen ausrufen. „Wir können und wollen diese Entscheidungen und Planungen, die komplett an uns vorbei getätigt werden, weder mittragen noch akzeptieren“, heißt es in dem Schreiben, das nicht nur an Oberbürgermeisterin Henriette Reker gerichtet ist, sondern auch an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach und führende Kölner Mediziner. Und: Die IG Gastro warnt vor „unschönen Szenen“, die sich Karneval abspielen könnten, sollte den Menschen das Feiern zu stark erschwert werden.

Festkomitee fürchtet Imageschaden für Köln

Die Gemengelage könnte drei Wochen vor Beginn des Straßenkarnevals kaum schwieriger sein: Festkomitee und organisierte Karnevalisten fürchten einen „Imageschaden für das Brauchtum“, ausgelöst durch Bilder wie bei der Sessionseröffnung am 11. November, als Tausende Jecke fröhlich auf der Zülpicher Straße gefeiert hatten. Die Stadt wünscht sich klare Vorgaben des Landes. Und die Wirte hoffen auf Karneval unter strengen Auflagen und appellieren für „einen gemeinsamen Weg“ mit der Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Stadtgesellschaft.

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Die Wirte machen sogar eigene Vorschläge: In Gruppen von fünf und mehr Personen sollen sich nur dreifach geimpfte und zusätzlich getestete Menschen bewegen dürfen. Gleichzeitig solle die Stadt in einer Kampagne klar machen: Hier wird ruhig gefeiert, die Anreise lohnt sich nicht.