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Mit OB Reker in DubaiRote Funken besuchen die Expo – und ernten auch Kritik

Lesezeit 3 Minuten
Rote Funken in Dubai

Rheinisches Brauchtum in den Vereinigten Arabischen Emiraten zeigen die Roten Funken auf dem Expo-Gelände

Köln – Mariechentanz bei 29 Grad? Das ist für die Roten Funken eher ungewöhnlich. Unter den für den Winter ausgelegten Uniformen dürfte es den Herren des ältesten Traditionskorps dementsprechend heiß gewesen sein. Seit Samstag sind die Funken bei der Expo in Dubai, um das Rheinische Brauchtum zu repräsentieren.

Am Tag nach der Ankunft durften die Karnevalisten das Kulturzentrum Sheikh Mohammed Centre for Cultural Understanding (SMCCU) besuchen, erzählt Sprecher Günter Ebert. Die kölsche Delegation stellte den arabischen Tänzen einige kölsche Interpretation gegenüber. Mitten im Jeknbubbel: Funken-Präsident Heinz-Günther Hunold. Es wurde gegessen, man tauschte sich über die Kulturen aus.

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 Messe-Chef Gerald Böse und OB Henriette Reker erkunden den  Deutschen Pavillon

Ebert betont, dass sie ihre Fragen sowohl an Männer als auch an Frauen richten konnten. Ein Thema sei die Stellung der Frau in der Gesellschaft gewesen. Ebert sagt: „Man muss das nicht super toll heißen, aber man muss die Kultur akzeptieren.“ Er habe auch das Gefühl, dass in dem Land ein Umbruch stattfinde. Über zwei Stunden tauschten sich die Funken mit den Gastgebern aus. „Ich bin froh, das erlebt zu haben“, sagt Ebert.

Steinmeier war nicht mit dabei

Nicht in Dubai war dagegen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Er hatte ursprünglich eine dreitägige Reise zur Expo geplant, diese aber wegen der pandemischen Lage in Deutschland abgesagt. Ebert sagt dazu: „Es ist schade, aber nachvollziehbar.“ Die Inzidenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten liegt nach Berechnungen mit Daten der John Hopkins University bei 4,9. Die Inzidenz in Deutschland bei 452,2 (RKI).

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Heinz-Günther Hunold überreicht einen Orden im Kulturzentrum

Günter Ebert erzählt, um auf das Expo-Gelände zu kommen, sei eine Immunisierung so wie ein negativer PCR-Test vorzuweisen. Sechs Stunden lang sind die Roten Funken beim Nationentag am Montag über das Gelände gelaufen. Dabei standen sie Spalier für den deutschen Botschafter in den Vereinigten Arabischen Emiraten Ernst-Peter Fischer. Dieser vertrat Frank Walter Steinmeier bei der offiziellen Zeremonie. Mit Reem Al Hashimy eröffnete er den Nationentag. Bei der Zeremonie waren auch Oberbürgermeisterin Henriette Reker (Rote Funkin) und Messe Chef Gerald Böse zu Gast. Mit einer Parade über das Expo-Gelände begleiteten die Roten Funken sie zum Deutschen Pavillon für den die Kölnmesse verantwortlich ist.

Trip nach Dubai bekommt auch viel Ablehnung

An der Reise der Roten Funken entzündete sich, vor allem in den Sozialen Netzwerken, viel Kritik. Brings Schlagzeuger Christian Blüm schrieb in drastischen Worten auf Facebook: „Unterirdisch! Fahrt doch im Anschluss noch nach Katar und nennt das ganze „Rote-Funke-scheiss-auf-Menschenrechte-Tour-2021“. Schlimm ignorant! Ach und nur für den Hinterkopf: Ihr repräsentiert da nicht das rheinische Brauchtum! Dem fühle ich mich nämlich auch verpflichtet.“

Es gebe solche Posts immer, sagt Funken-Sprecher Ebert. Aber die Zustimmung sei meistens doppelt so groß wie die Ablehnung. „Die Reise war ein offizieller Auftrag und keine Ballermannveranstaltung.“ Das würden einige falsch verstehen, nur weil die Roten Funken ein Karnevalsverein sind. Mit Blüm könne man sich dazu mal auf Augenhöhe austauschen.