Erstmals brannte der Nubbel am Dienstag direkt vor dem Kölner Dom. So lief die Premiere mit Dreigestirn und großem Bühnenprogramm.
Karneval in KölnSo lief die erste Nubbelverbrennung am Dom
Wie viele Menschen die erste Nubbelverbrennung am Dom anziehen würde, konnte mangels Erfahrungswerten niemand vorhersehen. Doch als sich die Sünden der kölschen Jecken gegen 21.10 Uhr gemeinsam mit dem Nubbel in Rauch und Asche auflösen, ist der Roncalliplatz proppenvoll. Gänsehaut vom Kopf bis zu den Füßen löst der Anblick bei Moderator Linus nach eigenen Angaben aus.
Unterhaltsamer Höhepunkt des Programms ist aber die Ansprache von Büttenredner Mike „Dä Nubbel“ Hehn, der aufzählt, an welch schrecklichen Dingen der Nubbel in diesem Jahr unter anderem Schuld hat. Da wäre zum Beispiel das schlechte Kölsch von Henriette Reker bei der Prinzenproklamation. Oder, dass das Dreigestirn am Rosenmontag „an der Vringspooz beinahe die Datumsgrenze überschritten hätte“. Es ist das erste Mal überhaupt, dass der Nubbel am Dom brennt.
Vom Alter Markt zum Roncalliplatz
Los geht die Premiere der Veranstaltung, organisiert von den Jubilaren der Roten Funken und der Grossen von 1823, bereits drei Stunden vorher auf dem Alter Markt. Mit den Klängen des Musikkorps Schwarz-Rot Köln der „Grossen“ zogen die Jubiläumsgesellschaften Richtung Roncalliplatz. Für Stimmung sorgen dort die Klüngelköpp, der Jugendchor St. Stephan und Eldorado, bei denen Schlagzeuger Alex Vesper seinen letzten Auftritt vor seinem Wechsel zu den Bläck Fööss absolviert.
Auch das Festkomitee ist Teil der Veranstaltung. Auf der Videowand sehen die Zuschauer in einem Zusammenschnitt, wie das Dreigestirn im Excelsior Hotel Ernst tränenreich seine Ornate und Insignien abgibt. Ein emotionaler Augenblick, den ganz hinten auf dem Platz aber kaum einen interessiert. Im Gegensatz zu den vielen kleineren Nubbelverbrennungen in den Veedeln haben auch viele Touristen den Weg auf den Roncalliplatz gefunden. Auf der Bühne vorm Dom steht das Trifolium außer Dienst dann wieder in den Uniformen der Roten Funken. „Für ein 200-jähriges Jubiläum war es das perfekte Dreigestirn“, lobt Festkomitee-Präsident Christoph Kuckelkorn. „Besser geht es nicht.“
Geht es nach den Veranstaltern, könnte aus der Premiere der Nubbelverbrennung am Dom eine wiederkehrende Veranstaltung werden. „Wenn ich das hier so sehe“, vermutet Moderator Linus, „habe ich das Gefühl, dass wir uns nächstes Jahr wieder hier sehen.“