Freude im Kölner ZooKölner Tigerin Katinka hat zwei Junge

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Zwei junge sibirische Tiger fressen mit ihrer Mutter im Gehege im Tiergarten.

Der erste Wurf von Amurtigerin Katinka liegt acht Jahre zurück. 2015 kamen im Tiergarten in Nürnberg ihre beiden Söhne zur Welt.

Es hat geklappt. Die Amurtiger im Kölner Zoo haben Nachwuchs bekommen. 

„Der Baby-Boom im Kölner Zoo hält an!“ Der Zoo triumphiert regelrecht. Am Mittwoch teilt er freudig mit, dass zwei Tigerjunge geboren wurden. Vergangenen Freitag, 19. April, ist der Traum in Erfüllung gegangen: Amurtigerin Katinka hat geworfen. Damit hat sich eine stark bedrohte Art vermehrt. Es ist die erste Tigergeburt im Kölner Zoo seit elf Jahren.

Erst Ende Juli 2023 war die fast 13-jährige Katinka aus dem Tiergarten Nürnberg nach Köln gekommen. In Nürnberg hatte sie 2015 bereits zwei der kleine Kater geworfen und erfolgreich großgezogen.

„Der Plan ist aufgegangen“

Die Hoffnung des Kölner Kurators Alexander Sliwa: Der achtjährige Kölner Kater Sergan und  Katinka sollten Gefallen aneinander finden und sich paaren. „Wir hatten Katinka eigens aus Nürnberg nach Köln geholt. Das geschah in der dringenden Hoffnung auf baldigen Nachwuchs, da sie bisher nur einen Wurf vor acht Jahren hatte und unbedingt noch einmal in höherem Alter züchten sollte", erklärt Sliwa und freut sich, „Der Plan ist aufgegangen.“

Amurtiger-Dame Katinka mit ihren zwei Jungen.

Amurtiger-Dame Katinka mit ihren zwei Jungen.

Amurtigerin Katinka gilt als genetisch besonders wertvoll für das  Zuchtprogramm des Kölner Zoos. „Wir sind außerordentlich glücklich über den besonderen Zuchterfolg bei dieser hochbedrohten Art“, sagt Sliwa. 

Mutter und Kinder müssen vollkommen ungestört bleiben

Katinka ist mit den beiden Jungtieren bis auf weiteres in der für Zoo-Gäste nicht einsehbaren Wurfhöhle hinter den Kulissen. „Sie füllt die Mutterrolle bislang sehr gut aus“, teilt der Zoo mit. Man sei deshalb derzeit  „vorsichtig optimistisch“, dass die Aufsucht unproblematisch klappt. Damit die Mutter-Kind-Bindung ungestört wachsen kann, wird die Tigerin in der Wurfhöhle alleine gelassen. Die Tierpfleger vermeiden jeden Kontakt.

Damit Mutter und Neugeborene keinen Stress haben, darf auch Vater Sergan derzeit nicht in die Schauanlage. Von dort hatte er oft an den Schieber der Wurfhöhle geschlagen. Erst mit acht bis neun Wochen wird der Zoo das Geschlecht der Jungtiere bei der ersten Impfung bestimmen können.

Live-Cam-Angebot aus der Wurfhöhle

Mit einer in der Box installierten Kamera bleibt der Kölner Zoo dennoch auf dem Laufenden über alle Entwicklungen. Gäste können dieses Live-Bild mit den Jungtieren ebenfalls sehen als Extra-Angebot auf dem Monitor an der „Tigerhöhle“, die sich zwischen Löwen- und Tigeranlage befindet.

Der Kölner Zoo plant, die Jungtiere bei gutem weiteren Verlauf in zwei bis drei Monaten der Öffentlichkeit vorzustellen. Der genaue Termin steht noch nicht fest und ist abhängig von der weiteren Entwicklung.  

Art ist stark bedroht

Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, kommt im Amur- und Ussuri-Gebiet des russischen Fernen Ostens, nahe der Hafenstadt Wladiwostok, vor. Nach einem katastrophalen Rückgang dieser Tiger-Unterart auf nur noch etwa 50 Tiere im Jahr 1940 haben sich die freilebenden Bestände durch konsequente Schutzmaßnahmen wieder auf rund 500 erhöht. Wissenschaftlich geführte Zoos leisten einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Tiger durch koordinierte Zuchtprogramme. Dazu zählt zum Beispiel das seit 1985 ins Leben gerufene Europäische Erhaltungszuchtprogramm (EEP).

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