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Flamingos im freien Flug bewundernKölner Zoo soll eine Großvoliere bekommen

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Voliere

Eine große Netzkonstruktion überspannt Weiher und Ufer – das sieht der Zoo-Masterplan für die Zukunft vor.

Köln – Freuen können sich eigentlich alle, und das hat man ja nicht allzu oft: In ihrem Koalitionsvertrag haben Grüne, CDU und Volt beschlossen, dem Kölner Zoo aus städtischem Budget eine große Freiflugvoliere zu finanzieren. Die kommt Besuchern ebenso zugute wie den Vögeln, und auch Finanzvorstand Christopher Landsberg ist angetan. Wann genau dafür Geld aus Stadtbudget genehmigt wird, ist aber noch offen.

Der Standort der weitläufigen, für Besucher begehbaren Netzkonstruktion steht dagegen schon fest. Sie ist im Zoo-Masterplan als ein Zukunftsprojekt vorgesehen und soll die Wasserfläche vor dem neuen Arnulf-und-Elizabeth-Reichert-Haus überspannen. So groß und hoch, dass auch Flamingos darin fliegen können. Die zählen neben Rosalöfflern und Roten Sichlern zu den südamerikanischen Arten, die auf dem Areal leben werden. Der Bau der Freifluganlage könnte jetzt womöglich schneller in Angriff genommen werden, als geplant.

Federnkürzen ist verboten

Dringend nötig ist sie jedenfalls. Denn das modifizierte Tierschutzgesetz verbietet schon jetzt, Vögel flugunfähig zu machen. Derzeit gilt eine Übergangsregelung, nach der Federn noch fachgerecht gekürzt werden dürfen. Ziel ist aber, Jungvögel sobald wie möglich in Großvolieren zu halten. Denn nur hier können sie ihr natürliches Verhalten zeigen – fliegen eben. Die tierschutzgemäße Haltung ist auch für Nachzuchtprojekte von entscheidender Bedeutung. Denn noch leben zahlreiche in ihrem Bestand stark bedrohte Arten wie etwa die Marmelente mit gestutzten Federn in offenen Bereichen. Ohne Freifluggehege müssten Nachzuchten an andere Zoos abgegeben werden.

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2,5 Millionen Euro wird die Großvoliere in etwa kosten, so Landsberg. „Von der Planung bis zur Fertigstellung brauchen wir zwei Jahre. Wenn nichts dazwischenkommt.“ Wie etwa beim Jaguargehege, das auf dem ehemalige Grizzly-Areal entstehen wird. Hier stieß man bei der Planung der Verankerungspunkte „auf sämtliche Arten von Leitungen“. Jetzt muss die Verankerung neu geplant werden. Fester Halt im Boden ist auch für die geplante gewaltige Volieren-Netzkonstruktion unabdingbar. Sie muss auch dann stabil bleiben, wenn sich Schnee auf den Schnüren sammelt oder es mal wieder in Orkanstärke stürmt.