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Briefwahl zur Europawahl4000 Helfer zählen in Messehallen Stimmen aus

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Blick ins Briefwahlzentrum Deutz.

Blick ins Briefwahlzentrum Deutz.

In Köln mobilisierte die Stadt für die Briefwahl zur Europawahl über 4000 Wahlhelfer. Rund 270.500 Wähler trugen zur Mammutaufgabe bei.

Spätestens seit der Corona-Pandemie ist die Briefwahl für viele Wahlberechtigte in Deutschland die bevorzugte Art zu wählen geworden. Alleine in Köln haben über eine Viertelmillion Menschen Briefwahl beantragt, deren Stimmen noch am Wahlsonntag nach 18 Uhr ausgezählt werden mussten - eine Mammutaufgabe. Um die zu lösen, hatte die Stadt über 4000 Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in den Kölner Messehallen 2.1 und 2.2 versammelt. Am Sonntagnachmittag begrüßte Stadtdirektorin und Wahlleiterin Andrea Blome die Ehrenamtlichen vor Ort.

„Wir haben bei der letzten Landtagswahl große Probleme gehabt, genügend Wahlhelfer zusammenzufinden, das war dieses Jahr ganz anders“, so Blome. Insbesondere bedankte sie sich bei den auffallend vielen jungen Menschen, die vor Ort halfen. „Die Demokratie lebt, wie wir hier sehen.“ Gleich sechs Wahlhelfende verbrachten ihren Geburtstag im Briefwahlzentrum, ihnen gratulierte Blome persönlich und stimmte „Happy Birthday“ an. Außerdem ehrte sie die jeweils jüngesten und ältesten Wahlhelferinnen und Wahlhelfer vor Ort.

270 500 Briefwähler in Köln

Da das Mindestalter bei dieser Europawahl erstmals 16 Jahre betrug, sank entsprechend auch das Mindestalter für die Wahlhelfer. Jüngster männlicher Wahlhelfer im Briefwahlzentrum war Philipp Schaal aus Lövenich, der am 9. Mai 16 wurde. „Ich interessiere mich für Politik und wollte mal schauen, wie das hier abläuft“, erklärt er. „Meine ganze Familie ist heute hier. Für uns alle ist es das erste Mal als Wahlhelfer.“

270 500 Briefwahlscheine hatte das Wahlamt in Köln ausgestellt, davon gingen bis zum Wahlsonntag 248 200 zurück. Wer seinen Wahlbrief nicht rechtzeitig zurückgeschickt hatte, konnte diesen außerdem unter anderem im Foyer des Deutzer Briefwahlzentrums noch bis 18 Uhr einwerfen. Für die Wahlhelfer begann die Arbeit vor Ort aber bereits um 13 Uhr. Aufgeteilt nach den insgesamt 500 Kölner Stimmbezirken sortierten sie zunächst Wahlbriefe aus, deren Absender ihr Stimmrecht verloren haben, weil sie beispielsweise verstorben oder in Haft sind.

Um 15.25 Uhr gab Andrea Blome dann den Startschuss zur Öffnung der Wahlbriefe. Je acht Wahlhelfer pro Bezirk überprüften zunächst, ob die Wahlscheine gültig waren. Scheine ohne gültige Unterschrift oder mit anderen Formfehlern sortierten sie aus. Im Zweifel wurde per Abstimmung entschieden, ob die Stimme zählt. Die gültigen Wahlscheine kamen anschließend in die Urnen.

Beginn der eigentlichen Auszählung der Stimmen war dann um 18 Uhr. In der Regel ist bis 20 Uhr etwa die Hälfte der Bezirke ausgezählt, die allermeisten Wahlhelfer können bis 22 Uhr Feierabend machen.