AboAbonnieren

Eröffnung Anfang 2021Südamerikahaus im Kölner Zoo wird aufwendig saniert

Lesezeit 2 Minuten

Bis das Südamerikahaus in neuem Glanz erstrahlt, dauert es noch gut eineinhalb Jahre.

Köln – Jeder, der einmal im Kölner Zoo war, kennt es: Das historische Südamerikahaus mit seinen Kuppeltürmen in Gelb und Weiß. Das Phantasie-Bauwerk, das an eine russisch-orthodoxe Kirche erinnert, ist 1899 entstanden. Inzwischen ist es marode. Nun wird es aufwendig saniert. „Der Umbau kostet rund acht Millionen Euro“, so Zoodirektor Theo B. Pagel.

Drittältester Zoo

1860

wurde der Kölner Zoo als Aktiengesellschaft gegründet. Ziel war es, die Kenntnisse der Naturwissenschaft , insbesondere der Zoologie und Botanik zu fördern. Älter als der Kölner Zoo sind nur die Zoologischen Gärten in Berlin und Frankfurt. Das Südamerikahaus zählt neben dem Antilopenhaus und der Direktorenvilla zu den ältesten Bauten aus der Gründungszeit des Zoos. (dha)

Einen Teil des Geldes spendet die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD). Gestern übergab DSD-Vorstand Lutz Heitmüller im Zoo einen symbolischen Scheck in Höhe von 200 000 Euro. Erstmals unterstützt die Stiftung damit ein Gebäude in einem Zoo. „Als Kölner freue ich mich besonders, dass wir hier so etwas Tolles gemeinsam leisten“, sagte Heitmüller bei der Scheckübergabe.

Weitere Unterstützung beim Umbau des Südamerikahauses erhält der Zoo - neben städtischen Mitteln - von der NRW-Stiftung. „Sie hat 250 000 Euro in Aussicht gestellt“, teilte Pagel mit. Der Umbau, der Anfang 2021 fertig gestellt sein soll, ist ambitioniert. „Wir werden das Haus so sanieren, dass es seine Aura behält“, unterstrich Stadtkonservator Thomas Werner. Der Urbau, der zuerst als Vogel- und später als Affenhaus genutzt wurde, soll weiterhin gut erkennbar bleiben. Innen jedoch wird Zoo-Architektur auf allerneuestem Stand stattfinden.

Wie schon im Regenwaldhaus und im Hippodom sollen die Pflanzen auf Naturboden wurzeln und eine Art natürlichen Regenwald bilden. Das Dach ist aus einer leichten durchsichtigen Folie, die das Sonnenlicht durchlässt. Besucher werden über einen Holzsteg durch die südamerikanische Landschaft gehen und die Tiere beobachten können.

Mehr Vergnügen für Tiere und Menschen

Affen, Vögel und Faultiere könen sich im neuen Südamerikahaus frei bewegen. Zudem sind Anlagen für Piranhas, Salzkatzen und weitere Tiere aus Süd- und Mittelamerika vorgesehen. „Das Haus wird viel Vergnügen für Tiere und Menschen bieten“, freut sich Pagel.

Das könnte Sie auch interessieren:

Besonders schön sind die Aussichten für die Roten Brüllaffen, die derzeit ins Haus nebenan ausgesiedelt sind. Sie werden mit der Eröffnung des neuen Südamerikahauses erstmals Zugang auf ein eigenes Freigelände rund um eine Plantane vor dem Haus haben. „Den Brüllaffen geht es gerade bestens. Wenn sie zurückkommen, geht es ihnen noch besser“, so Pagel.

Der Zoo wird das Südamerikahaus nach der Fertigstellung zu Ehren seines amerikanischen Großspenders Arnulf-Reichert-Haus nennen.