AboAbonnieren

Bilderstrecke mit ImpressionenIm Kölner Zoo leben die Frühlingsgefühle auf

Lesezeit 2 Minuten
Die Sonne lockt die Tiere raus: Im Kölner Zoo tanzen die Flamingo

Die Sonne lockt die Tiere raus: Im Kölner Zoo tanzen die Flamingo

Der Frühling lässt sein blaues Band wieder flattern durch die Lüfte, aber Geißbock Hennes hat schon keinen Bock mehr.

Das FC-Maskottchen Hennes hat die Balz im Herbst bereits hinter sich gebracht und seit Ostern eine Kinderstube voller Zicklein. Die könnten allerdings auch von Kumpel Mätes sein, der immer dann zum Zuge kommt, wenn Hennes IX. ein Heimspiel im Stadion hat. Vielfalt erleben Besucher im Kölner Zoo auch ein paar Meter weiter: Dort zeigen sich die Flamingos in ihrem leuchtend roten Federkleid eine spektakuläre Ballett-Aufführung.

Formationstänze der Flamingo

In Stimmung kommt die über hundert Vögel starke Kubaflamingogruppe allerdings nur gemeinsam. Am häufigsten im April und Mai bis Anfang Juni. Bis zu 14 Figuren vom eleganten Verrenken der langen Hälse übers Heben der schlanken Beine bis zum Ausbreiten und Schlagen der Flügel sind dann in den Formationstänzen zu sehen. Forscher haben herausgefunden, dass der Vogel die besten Chancen auf den Pas de deux in die Elternschaft hat, der die meisten Positionen beherrscht.

Bei den Bonobos, den Menschenaffen aus dem Kongo, dient Sex nicht allein der Fortpflanzung. Nach dem Motto „Make love not war“ wird durch den Austausch von Zärtlichkeiten so mancher Konflikt gelöst. Meistens pflegen gute Freunde und Familienmitglieder solche oft nur Sekunden dauernden körperlichen Kontakte.

Wobei sich die Bonobos gerne auch gleichgeschlechtlich vergnügen. Das Sagen haben bei den nächsten Verwandten der Menschen übrigens die Weibchen.

Anders bei den Mantelpavianen: Da ist er der Herr auf dem Affen-Felsen. Eifersüchtig wacht der Boss über die Weibchen in seinem Harem, indem er Nebenbuhler verjagt oder sogar wegbeißt. Der Paarungsdrang von Single-Männchen auf Brautschau eskaliert oft zu aggressiven Rangkämpfen. Weibchen signalisieren durch ihr rotes Hinterteil, wie nah sie am Eisprung sind und wie bereit, ihn ranzulassen. Auch die Paviane schätzen eine schnelle Begegnung zum Stressabbau, vor allem aber gegenseitiges Kraulen, was der Fellpflege und sozialen Bindung gleichermaßen zugutekommt. Manchmal umarmen sich die Tiere einfach nur innig.

Humboldt-Pinguine sind treue Gesellen, zumindest für eine Brutsaison. Paare erkennen sich am Ruf, einem kehlig klingenden Ton. Sie müssen vor allem in der Natur ein sehr gutes musikalisches Ohr haben, um sich herauszuhören, wenn es in der Kolonie während der Paarungs- und Brutzeit laut wird. Bei den Pinguinen gilt das Schönheitsideal „dick ist chic“, denn ein ordentliches Fettpolster sichert das Überleben, da für die Eltern während der gemeinsamen Aufzucht der Jungen kaum noch Fressen übrig bleibt. Derzeit wird im Zoo schon eifrig in Höhlen gebrütet. Passwort, um eingelassen zu werden oder Türwache zu machen, ist der spezielle Ruf.