Veranstalter hörten nach zweitägigem Event in Gemünd viel positive Resonanz, dennoch wollen sie sich nicht auf eine Neuauflage festlegen.
FlutgedenkenFestival in Gemünd kam gut an: Neuauflage 2025 ist aber noch fraglich
Nachdem alles vorbei war am Sonntagabend, sei er schon in ein kleines mentales Loch gefallen, gesteht Jürgen A. Roder, Organisator der Ausstellung Kunst im Fluss (KIF). Mit Rainer Martens, dem Geschäftsführer des Fördervereins Maler der Eifel, hatte er das zweitägige Festival am und im Kunstforum in Gemünd organisiert und am Wochenende veranstaltet.
„Drei Jahre nach der schrecklichen Flutkatastrophe gedachten viele betroffene Gemeinden der Opfer und der Verwüstungen“, so Roder: „Auch wir haben anlässlich dieser Ereignisse und im Zusammenhang mit KIF 2024 und der Wiedereröffnung des Kunst-Forum Eifel nach dreijähriger Renovierungszeit mit einem großen Open-Air-Event gedacht.“
Bereits im Herbst des vergangenen Jahres, nach der KIF-Ausstellung, haben die Vorbereitungen für das Festival Roder zufolge begonnen. Das hat sich seiner Ansicht nach dann auch gelohnt. Zahlreiche Künstler – Musiker und Theater-Akteure – hatten für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt.
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Publikum in Gemünd zeigte sich begeistert von den Auftritten
Den Start machte am Samstag das Duo Kerk und Heuser mit Rock unplugged. Es folgten Singer-Songwriter Christina Lux und Oliver George. Latin Jazz boten das Benedikt-Hesse-Trio und Claudia R. Barreto.
Tanz-Performance war als erstes am Sonntag angesagt, und zwar mit der Compagnie Irene K. ArtSinnThese. „Chille en Kölle“-Jazz boten Susanne Riemer und Wilhelm Geschwind, bevor Britta Jacobs und Irene Kalisvaart klassische Töne anschlugen. Irene Kalisvaart trat zum Abschluss des Events nochmal solo auf. „Ihre Gitarrensongs und ihre unverwechselbare, großartige Stimme faszinierten die Besucher zum Ende des Events nochmal ausgesprochen stark“, zeigte sich Roder im Gespräch mit dieser Zeitung von dem Finale sehr angetan.
Auch aus dem Publikum habe er sehr viel positive Resonanz zu dem Event vernommen, so Roder. „So etwas haben wir hier in Gemünd noch nie erlebt. Einfach toll“, habe jemand gesagt, oder: „Eine solche Sache wünsche ich mir mehrmals im Jahr.“
Neuauflage 2025? Die Veranstalter überlegen noch
Ob er und Martens diesen Wunsch erfüllen werden, ist dann doch eher fraglich. Selbst auf eine Neuauflage zum vierten Jahrestag der Hochwasser-Katastrophe im kommenden Jahr will sich Roder noch nicht festlegen: „Es ist doch immer viel Arbeit.“ Zwar hätten die Besucher sichtlich viel Spaß an den Musik- und Theater-Acts gehabt, sagte Roder, aber ganz ehrlich: „Es hätten wohl einige mehr sein können.“
Für eine Neuauflage spreche allerdings, dass einige Gäste zu Beginn des Festivals offenkundig per Handy eine Art Mundpropaganda geleistet haben und danach in der Tat auch viele weitere Kulturfreundinnen und -freunde zum Festival gekommen seien.
„Wir haben den Eindruck gewonnen, dass ein solches Event genau der richtige Weg ist, die Bevölkerung auch der Kunst näherzubringen, wie es ja schon seit einigen Jahren die jährliche Open-Air-Ausstellung Kunst im Fluss unternimmt mit wachsendem Zuspruch bei der Bevölkerung in Schleiden und Gemünd“, zieht Roder Bilanz.
Die Besucher hätten nicht nur das Event, sondern auch die Kunst im Forum und an den Flussufern von Urft und Olef erlebt – und dabei seien alle Altersgruppen, von 3 bis 94 Jahren, vertreten gewesen. Das wiederum klingt jetzt nicht so, dass Roder eine Neuauflage ausschließen würde...