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Rheinische Tafeln 13Auf Gut Hungenbach im Fachwerk schwelgen

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Ein Ensemble wie ein Freilichtmuseum.

Kürten – An heißen Tagen ist die Sehnsucht nach einer grünen Oase fernab des städtischen Trubels besonders groß. Im Kürtener Ortsteil Hungenbach ist solch ein Platz zum Durchschnaufen. Marcel Vlach herrscht auf Gut Hungenbach über ein Ensemble von Fachwerkhäusern. Das Gut ist weit mehr als Restaurant und Herberge. Es gilt auch als bergischer Architekturschatz. Das Kleinod verdankt seine Existenz der Initiative von Dr. Hildegard von Fragstein. Die gebürtige Düsseldorferin war in den 1960er Jahren nach Kürten gezogen, wo sie ihre Liebe zu historischen Fachwerkhäusern entdeckte. Über Jahrzehnte rettete sie mehrere Bauten wie das Haus Varresbeck oder das Jung-Stilling-Haus vor dem Abriss, ließ die Gebäude mit viel Aufwand an ihrem Ursprungsort abbauen, um sie in Hungenbach wiederaufzubauen.

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Was von außen wie ein Freilichtmuseum anmutet, vereint eine Herberge mit Restaurant und Tagungshaus. Seit den 1980er Jahren werden die Häuser gastronomisch genutzt. Der heutige Gastgeber Marcel Vlach hatte zunächst einen unglücklichen Start. Nur zehn Tage nach der Eröffnung wütete ein Schwelbrand auf dem Gut. Es folgte eine gründliche Renovierung und der Neustart im Juli 2013. Das Restaurant im Haupthaus verfügt seither über 70 Sitzplätze, eine Hotelbar und die Rezeption im Erdgeschoss. Auf der Terrasse mitten im Grünen können 40 Gäste Platz nehmen. Hinzu kommen weitere Plätze im Innenhof. Hotelzimmer und Tagungsorte verteilen sich über die erste Etage und die übrigen Gebäude. Statt Fachwerk entschied man sich beim Umbau des Haupthauses für eine Optik mit aufgesetztem Lärchenholz.

Die Küche bevorzugt Gerichte mit regionalem Touch. So kommt das Schweinefleisch aus der Eifel, die Forelle aus Wermelskirchen sowie Milch und Käse vom Thomashof in Burscheid. „Unser Wild stammt zudem von einem Jäger in Kürten“, betont Vlach. Aktuell dominieren Pfifferlinge den Speiseplan. Zubereitet werden zudem Klassiker wie Schnitzel „Hungenbach“ mit Champignons, gebratenem Speck, Zwiebeln, Spiegelei, Rösti und gemischtem Salat (14,80 Euro) oder Forelle „Müllerin“ mit Salzkartoffeln, zerlassener Butter und Salat (19,80 Euro). Zum Getränkeangebot zählen neben Weinen aus dem Haus Brogsitter vier verschiedene Fassbiere (Bergisches Landbier, Zunft Kölsch, Erzquell Pils und Hofbräu Weißbier).

Gut Hungenbach, Hungenbach 12, 51515 Kürten, (02268) 80 15 10.

www.guthungenbach.de