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Rheinische Tafeln (11)Die „Schublade“ ist die Wohnstube von Much

Lesezeit 2 Minuten

Gastgeber der Schublade: Stefan und Susi Höller.

Much – Gemütlicher lässt sich eine Stube kaum einrichten als die Mucher „Schublade“. Das Fachwerkhaus der Familie Höller war schon immer ein öffentlicher Anlaufpunkt. Von 1935 bis Mitte der 1950er Jahre betrieb Stefan Höllers Großvater dort einen Kolonialwarenhandel. Der Vater setzte die Familientradition mit dem ersten Lebensmittelselbstbedienungsladen des Ortes fort.

Vor mehr als 30 Jahren entschloss sich Stefan Höller, das Haus in eine Gastronomie mit uriger Atmosphäre zu verwandeln. Belgien galt schon damals als Dorado für Antiquitäten. So fahndete Höller im Nachbarland nach einer passenden Einrichtung und kehrte mit dem Innenleben einer alten Apotheke zurück. Mehr als zwei Jahre dauerte der Umbau.

Als die „Schublade“ schließlich 1987 eröffnete, verströmte sie bereits das heutige Flair: Teppiche, selbstgebaute Holzbänke und nicht zuletzt Schubladen dominieren das Ambiente. Zusätzlich bereichern Stand- und Wanduhren das Interieur. „Das Leben verändert sich ständig, nur hier bleibt die Zeit stehen“, sagt Höller. Doch das stimmt nicht so ganz, schließlich dekoriert Ehefrau Susi das Lokal dreimal jährlich um und bringt dabei auch ihre eigenen Bilder zur Geltung. Susi Höller hat auch das Sagen in der Küche. Neben saisonalen Gerichten dominieren gutbürgerliche Speisen wie Höllers Bierschnitzel mit Brätlingen in pikanter Bier-Pfeffer-Sauce mit Zwiebeln und grünen Bohnen (14,80 Euro) oder das Schnitzelpfännchen (11,80 Euro). Auch beim Bier stechen eigene Akzente heraus.

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So fließt neben Warsteiner Pils das obergärige Höllers aus dem Zapfhahn. Das süffige Hausbier wird nach individuellem Brauverfahren in Lahnstein gebraut.

Die „Schublade“ versteht sich nicht nur als Restaurant und Kneipe, sondern auch als Treffpunkt mit Raum für soziales Engagement. Das dokumentiert man sowohl durch kleinere Kulturveranstaltungen wie Mitsingabende und Lesungen als auch durch die einmal monatlich sonntags stattfindende Kinderkirche oder den regelmäßigen Trauerkaffee des örtlichen ambulanten Hospizdienstes.

Die Schublade, Hauptstraße 17, 53804 Much, (02245) 4411, mittwochs bis sonntags ab 18 Uhr.