Verlieben wir uns im Frühling leichter? Und wo trifft man in Köln den neuen Schwarm? Spoiler: Es müssen nicht immer die Liebesschlösser sein.
Verknallt im Frühling6 Orte in Köln für ein gelungenes erstes Date
Der Lenz ist da, seit dem 20. März auch ganz hochoffiziell. Und damit beginnt diese eine Jahreszeit, der nahezu magische Kräfte nachgesagt werden: Im Frühling, heißt es, verlieben die Menschen sich leichter als sonst. Dafür gibt es zwar keine eindeutigen wissenschaftlichen Belege. Mehr noch, eine Allensbach-Studie hat schon vor längerem ergeben, dass die meisten Deutschen sich im August verlieben.
Worin sich Forschende aber relativ einig sind, sind die begünstigenden Umstände im Frühjahr: Das viele (Sonnen-)Licht nach den tristen Wintermonaten macht wach und hebt die Laune, lässt den Körper also unter anderem mehr Dopamin produzieren. Ein Glücksbotenstoff, den auch Verliebte vermehrt ausschütten. Vor allem aber sorgen steigende Temperaturen und längere Tage dafür, dass die Menschen endlich mal wieder vor die Tür kommen.
Und zwar ohne dabei in einer grauen Multifunktionsjacke zu versinken. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, einer anziehend wirkenden Person über den Weg zu laufen und sie auch als solche zu erkennen. Eine schöne Vorstellung. Auch in Zeiten, in denen Online-Dating-Plattformen wie Tinder das virtuelle Flirten auf dem Sofa völlig unabhängig von Großwetterlage und Jahreszeit beschleunigt haben.
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Die Klassiker unter den Treffpunkten sind eigentlich wenig geeignet
Es ist für die folgende Frage unerheblich, ob ein Online-Match oder eine analoge Begegnung das Herz hüpfen lässt: Wohin bloß bei der ersten Verabredung in Köln oder der Region, gerade jetzt, im Frühling? Die Klassiker unter den Treffpunkten fürs erste Date entpuppen sich bei genauerer Betrachtung als wenig geeignet: In schummrigen Bars und verwinkelten Restaurants hocken die frisch Verknallten erstens Hocker an Hocker beziehungsweise Tisch an Tisch mit neugierigen Lauschern. Und zweitens verleitet die Bier- oder Weinlaune im schlimmsten Fall zu weinerlichen Plaudereien über verflossene Lieben und geplatzten Lebensträumen. Sexy? Eher nicht.
Auch die stets als romantisch beschworenen Kölner Sehenswürdigkeiten wie die Liebesschlösser an der Hohenzollernbrücke oder die Freitreppe am Rheinboulevard sind in Wahrheit schon aufgrund der hohen Besucherzahl eher Liebestöter als lustvolle Orte, besonders bei gutem Wetter am Wochenende. Es sei denn, die Resilienz-Fähigkeit des Gegenübers soll auf den Prüfstand, dann auf ins Gedränge!
Zum Glück gibt es in der Stadt mit Herz genügend Alternativen für ein erstes Date. Einige Ideen haben wir hier zusammengestellt.
Für ein gemeinsames Dinner: Einkaufen auf einem der schönen Kölner Wochenmärkte
Zugegebenen, bei dieser Variante des ersten Dates sollte man sich halbwegs sicher sein, die Verabredung zumindest ein wenig leiden zu können. Das Treffen endet schließlich am Esstisch und bis dahin sind viele Stunden vergangen. Das Programm: Erst über einen der schönen Kölner Wochenmärkte schlendern, zum Beispiel in der Südstadt oder in Nippes (hier eine ganze Liste); auf ein leckeres Gericht einigen (zum Beispiel mit Spargel); und dann ab in die Küche und gemeinsam loskochen! Großes Pro bei dieser Date-Variante: liefert sofort Stoff für gute Gespräche, über Geschmäcker, Zutaten, Küchen-Spleens, Kindheits- und Reiseerinnerungen.
Tretbootfahren auf dem Kalscheurer Weiher
Ein entspannter Ort fernab der Menschenmassen in der Innenstadt. Der Weg zum Kalscheurer Weiher führt von der Brühler Landstraße aus über eine weite Wiese, von der aus Spazierende ab dem späteren Nachmittag ganz herrlich der Sonne beim Versinken zuschauen können. Direkt am Weiher steht ein uriger Kiosk, der Kuchen und Getränke verkauft, bis es dunkel wird. Voraussichtlich zu Ostern öffnet bei gutem Wetter auch der Tretbootverleih.
Mit der Seilbahn fahren und den Rheinpark erkunden
Aus den Kabinen heraus hat man einen unvergleichlichen Panorama-Blick auf die Stadt, hinzu kommt ein wärmendes Gefühl der Nostalgie, vor allem bei jenen, die in Köln geboren sind. Für ein Date eignet sich die über 60 Jahre alte Seilbahn über den Rhein aus einem weiteren Grund: Wenn es nicht so gut läuft, ist die Fahrt hin und zurück nach rund 15 Minuten schon wieder vorbei. Wenn es hingegen gut läuft, bietet sich der rechtsrheinische Rheinpark, zweifache Spielstätte der Bundesgartenschau in den 1950er und 1970er Jahren, als Zwischenstation für einen ausgedehnten Spaziergang mit anschließender Einkehr ins Park-Café an. Alternativ: mit der kleinen Bimmelbahn eine Runde durch den Park drehen, wie die (nachträglich modernisierte) Seilbahn ebenso ein Relikt der Bundesgartenschau. Aber Achtung: Seil- und Bimmelbahn sind als Ausflugsziel auch bei Familien schwer beliebt. Wer Fragen im Stil von „Und, willst du eigentlich Kinder?“ gesichert aus dem Weg gehen möchte, sollte auf einen anderen Ort fürs erste Date ausweichen. Für die Langzeitplanung: Die Seilbahn bietet zusammen mit dem Standesamt Köln Trauungen an.
Durch geheimnisvolle Gärten wandeln
„Wir trafen uns in einem Garten, wahrscheinlich unter einem Baum …“ singt Inga Humpe in dem gleichnamigen Hit ihres Duos 2Raumwohnung. Kölnerinnen und Kölner fällt in diesem Zusammenhang zurecht als Erstes die Flora und der Botanische Garten ein. Dabei gibt es auch etwas abseits verwunschen-schöne Gartenanlagen, die sich mindestens so gut für ein Date eignen: Der Japanische Garten in Leverkusen zählt nicht umsonst zu den schönsten Parkanlagen in Deutschland. In dem anderthalb Hektar großen Garten wandelt man über Brücken und Wege vorbei an ostasiatischen Pflanzen wie japanischem Goldahorn, Chrysanthemen und Mammutbäumen sowie verschnörkelten Laternen und Teichanlagen mit Kois und Schildkröten. Ein Highlight ist das Teehaus mit Buddha-Statuen, Geishas und Wasser speienden Drachen. Der Forstbotanische Garten in der Nähe von Rodenkirchen bietet ebenso verschlungene Wege entlang blühender Beete und altem Baumbestand. Bezaubernd.
Flanieren am Rhein: Fast wie ein Flirt am Meer
Ein ausgedehnter Spaziergang am Rhein, zum Beispiel auf den Poller Wiesen mit Blick auf die Kranhäuser, ist eigentlich immer eine gute Idee. Hier hat man Zeit und Ruhe, um sich kennenzulernen. Direkt an der urigen Südbrücke kann man zudem sehr schön am Rheinufer in der Sonne sitzen. Alternativ die Rheinstrände am Niehler Hafen (einsam) oder die Rodenkirchener Riviera (nicht ganz so einsam) besuchen und mit einem kalten Getränk in der Hand zusammen die Füße in den Sand stecken – fast wie ein Flirt am Meer. Sandbuchten zwischen altem Baumbestand gibt es auch auf der Zündorfer Groov, dazu ein idyllischer Markplatz umgeben von Fachwerkhäuschen. Und wem das nicht zu viel Klischee ist fürs erste Date: Es gibt auch einen Minigolfplatz.
Gemeinsam über einen Hofflohmarkt schlendern
In vielen Kölner Veedeln finden von Frühjahr bis Herbst im Wechsel Hofflohmärkte statt – idealer Treffpunkt für ein erstes Date für alle, die sich noch nicht ganz so sicher sind. Die Anreise ist in der Regel einfach, das Bummeln durch die Höfe gemütlich wie unverfänglich – und falls die Gespräche haken, gibt es reichlich Ablenkung an den Ständen. Wenn es gar nicht läuft, kann sich jede und jeder unkompliziert verabschieden und in dem Besucherstrom untertauchen. Wenn es super läuft, ist das nächste Café um die Ecke, um noch ein bisschen zu quatschen. Klingt doch perfekt. Also, Kaffee auf die Hand und Sonnenbrille auf die Nase – der erste Markt findet in Nippes statt, am 27. April von 10 bis 16 Uhr.