Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht über die Telefonate mit Wladimir Putin. Er erklärt auch, wie die Gespräche zustande kommen.
„Schicke keine SMS“Olaf Scholz verrät neue Details zu Telefonaten mit Wladimir Putin
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) spricht nach wie vor regelmäßig mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin. Beide hätten zuletzt im Dezember miteinander gesprochen, sagte Scholz beim Ständehaus-Treff der „Rheinischen Post“ in Düsseldorf. Der SPD-Politiker gab in dem Gespräch neue Einblicke in den Austausch mit Putin, den Scholz kurz vor dem Angriff auf die Ukraine noch besucht hatte.
„Es sind lange Gespräche, manchmal eine Stunde, manchmal anderthalb Stunden. Mal auf Deutsch, mal mit Übersetzungen“, erklärte Scholz weiter. Putin verzichte gerne auch mal auf die deutsche Übersetzung, weil er schon verstanden habe, worum es ginge. „Manchmal spreche ich auch Deutsch, wenn’s passt“, sagte Scholz am Montagabend weiter.
Ukraine-Krieg: Olaf Scholz gibt neue Einblicke in Telefonate mit Wladimir Putin
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat kein westlicher Staatschef mehr Russland besucht, Putin empfängt nur ihm freundlich gesinnte Staatsoberhäupter. Erst am Montag war Chinas Präsident Xi Jinping in Moskau zu Gast, im vergangenen Jahr unterhielt sich Putin auch mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan.
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Putin sei in den Gesprächen stets höflich. „Wir siezen uns“, stellt Scholz kurz darauf klar. Dennoch gäbe es trotz der langen Gespräche nach wie vor „eklatante Meinungsverschiedenheiten“, beide Seiten würden sich nicht annähern. Putin und Scholz hatten im vergangenen Jahr mehrmals miteinander telefoniert, selten drangen Details der Gespräche nach außen.
Olaf Scholz: Spezielle Telefonschalte für Gespräche mit Wladimir Putin – „Ich schicke keine SMS“
Scholz achte stets darauf, dass seine Gespräche mit Wladimir Putin in Absprache mit Deutschlands Verbündeten stattfinden würden. Es kristallisiere sich immer heraus, wann es zu einem Austausch komme. „Es ist nicht so, dass ich eine SMS schicke und frage: Wollen wir wieder?“, führt der Bundeskanzler weiter aus. Für die Gespräche mit Putin gebe es eine eigens eingerichtete Telefonschalte.
Wladimir Putin hatte die Ukraine im Februar 2022, wenige Monate nach dem Amtsantritt der neuen Ampel-Regierung um Olaf Scholz, überfallen. Erst wenige Tage vor dem Angriff war Scholz, ebenso wie Außenministerin Annalena Baerbock, noch im Kreml zu Gast gewesen. (shh)