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Zwischen Lärmschutz und WachstumNeuer Flughafen-Chef hat sein Amt angetreten

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Der Flughafen Köln/Bonn

Köln – „Der Neue“ ist da: Thilo Schmid ist seit Dienstag, 1. März Vorsitzender der Geschäftsführung am Flughafen Köln/Bonn. Das gab der Airport in einer Pressemitteilung bekannt. Der 46 Jahre alte Diplom-Kaufmann war bis zuletzt am Flughafen Düsseldorf als Luftmanager tätig; genauer gesagt als Senior Vice President Aviation und Accountable Manager. In dieser Position war er verantwortlich für alle operativen und kommerziellen Geschäftsbereiche am Flughafen, der rund 900 Mitarbeitende beschäftigt, so die Mitteilung.

Schmids Vorgänger hatte überraschend aufgehört

In Köln bildet Schmid nun gemeinsam mit Geschäftsführer Torsten Schrank die Geschäftsführung am Flughafen. Sein Vorgänger Johan Vanneste hatte im September angekündigt, seinen Vertrag zum Jahresende vorzeitig aufzulösen. Das kam überraschend, da der Vertrag des Belgiers noch bis Ende April 2026 gelaufen wäre. Als Grund für seinen vorzeitigen Ausstieg nannte Vanneste damals Veränderungen im persönlichen familiären Umfeld.

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Thilo Schmid, neuer Vorsitzender der Geschäftsführung (CEO) der Flughafen Köln/Bonn GmbH

Drei Bewerber hatten es danach in die engere Auswahl geschafft. Dass Schmid der neue Geschäftsführer wird, gab der Flughafen im Dezember bekannt. Laut Pressemitteilung sei er vom Aufsichtsrat einstimmig zum neuen Mitglied und Vorsitzenden der Geschäftsführung gewählt worden. Laut Mitteilung hat Schmids 20-jährige Laufbahn im Luftverkehr bei der Lufthansa begonnen. Am Flughafen Düsseldorf startete er im Jahr 2012.

Schmid will Nachhaltigkeit und Lärmschutz vorantreiben

Sein Antritt am Köln Bonner Flughafen am Dienstag stand, laut Pressemitteilung, „unter dem Eindruck der aktuellen Geschehnisse“. Der Krieg in der Ukraine bereite allen große Sorgen, so Schmid. Trotzdem sehe er seiner neuen Aufgabe mit Zuversicht und Freude entgegen. „Der Köln Bonn Airport ist mit seinen zwei Geschäftsfeldern Passagierverkehr und Fracht sehr gut aufgestellt und bietet viel Entwicklungspotenzial.“

Man wolle die Weichen stellen für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft. „Dabei werden uns neben dem Kerngeschäft des Fliegens auch besonders die Themen Nachhaltigkeit, Klimaneutralität, Lärmschutz und Mobilität von Morgen beschäftigen.“ Wie genau das aussehen soll, lässt die Pressemitteilung offen.

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Zuletzt hatte Geschäftsführer Torsten Schank in einem Pressegespräch angegeben, dass der Flughafen in diesem Jahr deutlich anziehende Geschäfte erwarte. (Wir berichteten.) Demnach werde sich die Zahl der Passagiere auf 8,3 Millionen fast verdoppeln und die Luftfracht mit einer Frachtmenge von 1,025 Millionen Tonnen um vier Prozent wachsen.

Das dürfte vor allem bei den Anwohnern und Mitgliedern der Lärmschutzgemeinschaft Flughafen Köln/Bonn für wenig Freude sorgen. Bereits im letzten Jahr habe der Flugverkehr nach der pandemiebedingten Pause in 2020 deutlich zugenommen, sagte Helmut Schumacher, Vorsitzender der Lärmschutzgemeinschaft Hennef im Februar der Rundschau. Demnach sei vor allem die Zahl der Nachtflüge seitdem nach oben geschossen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, würde mit den Nachtflügen auch die Lärmbelastung steigen. Wie der neue Flughafen-Chef dieser und anderen Herausforderungen begegnen möchte, bleibt abzuwarten.