In der laufenden Tarifrunde im öffentliche Dienst wurde am Montag an den Flughäfen Köln/Bonn und Düsseldorf gestreikt. Tausende Fluggäste waren betroffen.
TarifverhandlungenWarnstreik trifft 13.500 Passagiere am Flughafen Köln/Bonn

In Köln/Bonn haben die Fluggesellschaften wegen eines Warnstreiks am Montag zwei Drittel der geplanten Flüge abgesagt.
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In Köln/Bonn hatten laut der Gewerkschaft Verdi bereits in der Nachtschicht 80 Mitarbeitende die Arbeit niedergelegt. Am Tag hätten sich weitere 150 bis 200 Mitarbeitende am Warnstreik beteiligt. Sie seien überwiegend in den Bodenverkehrsdiensten tätig, die Flugzeuge be- und entladen oder Passagiere zu ihren Fliegern bringen. Aber auch Techniker oder Mitarbeitende der Vorfeldaufsicht hätten die Arbeit niedergelegt.
In Köln arbeiten die Bodenverkehrsdienste unter dem Dach der Flughafengesellschaft. Daneben gibt es einen privaten Anbieter, der aber ebenfalls in der laufenden Tarifrunde bestreikt worden ist. Insgesamt fanden im Streikzeitraum von ursprünglich geplanten 168 Passagierflügen 106 – jeweils 53 Starts und Landungen – nicht statt. Vereinzelt wurden Flüge umgeleitet, andere starteten verspätet.
Auch Donnerstag und Freitag könnten Flüge ausfallen
Auch in den kommenden Tagen könnten Flüge abgesagt werden, wenn Verdi am Donnerstag und Freitag den Flughafen München bestreikt, der von Köln/Bonn aus bedient wird. Am Düsseldorfer Flughafen wurden am Dienstag mehr als die Hälfte der 334 geplanten Starts und Landungen gestrichen. Betroffen waren laut Flughafenverband ADV insgesamt rund 48.000 Fluggäste. Ein Flughafensprecher nannte für Köln/ Bonn 13.500 Betroffene. Sie wurden vorab von den Fluggesellschaften informiert und traten daraufhin die geplante Reise zum Airport gar nicht erst an
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Am Dienstag soll in Kommunen am Niederrhein gestreikt werden, etwa im Busverkehr, bei Sparkassen, in Bürgerämtern, in kommunalen Kindertagesstätten oder bei der Müllabfuhr. Auch im Rhein-Sieg-Kreis, in Düsseldorf sowie in mehreren Kommunen des Kreises Mettmann wird laut Verdi gestreikt. Am Mittwoch soll es Warnstreiks in Köln und Essen geben. Betroffen sind laut Verdi die städtischen Kitas.
Verdi fordert acht Prozent mehr Lohn
Die Gewerkschaft fordert in der Tarifrunde von Bund und Kommunen eine Entgelterhöhung von acht Prozent, mindestens aber 350 Euro mehr pro Monat sowie höhere Zuschläge für besonders belastende Tätigkeiten. Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 200 Euro monatlich angehoben werden. Außerdem verlangt Verdi drei zusätzliche freie Tage wegen einer Verdichtung der Arbeit. Seit knapp drei Wochen streiken in Nordrhein-Westfalen Mitarbeiter tageweise in einzelnen Kommunen und Fachbereichen.