Die Vollversammlung als das höchste Gremium der IHK-Köln hat Präsidentin Nicole Grünewald im Amt bestätigt.
IHK KölnZweite Amtszeit für Präsidentin Grünewald in Köln
Die Mehrheit für Nicole Grünewald war sehr deutlich. Am Dienstagabend erhielt sie in der Vollversammlung 74 von 83 abgegebenen Stimmen. Eine Gegenkandidatur hatte es nicht gegeben. Ihre Wahl war ohnehin keine Überraschung. Sie und die Vizepräsidentinnen und -präsidenten der aktuellen Vollversammlung sowie weitere 70 Kandidierende hatten sich auf Fotos mit gelbem Hintergrund und eingeblockter Internetadresse präsentiert. Dort war zu lesen, sie hätten gemeinsam überlegt, wofür sie stehen. Kandidierende dieser Initiative hatten gut zwei Drittel der Sitze errungen.
Spannender war die Wahl vor fünf Jahren. Auch damals hatte es eine Initiative mit Grünewald an der Spitze gegeben. Und auch damals gab es Fotos vor einheitlichem Hintergrund und einem eingeblockten Schriftzug. Bei der konstituierenden Sitzung damals war Grünewald gegen Amtsinhaber Werner Görg angetreten und hatte sich im zweiten Wahlgang mit 45 zu 39 Stimmen durchgesetzt. Um im ersten Wahlgang ins Amt zu kommen ist eine Zwei-Drittel-Mehrheit erforderlich.
Am Dienstagabend hatte Grünewald in ihrer Bewerbungsrede betont, dass sie sich seit fünf Jahren unglaublich gerne und mit ganzer Kraft für die Wirtschaft einsetze. „Das heißt für mich als Kölnerin, ich gebe nicht nur 100 Prozent, sondern immer 111 Prozent“, so Grünewald. Sie nannte die Kölner Kammer „eine mutige IHK, eine Klartext-IHK.“ Die Kölner Kammer ist etwa im Streit um den vorzeitigen Ausstieg aus der Kohleverstromung im Rheinischen Revier als der IHK NRW ausgetreten. „Wir haben uns durch unsere klaren Positionen im Bund, im Land und natürlich auch hier unserem IHK-Bezirk großen Respekt erarbeitet. Und den müssen wir nutzen, um die Interessen unserer Unternehmen weiter nach vorne zu bringen“, so Grünewald. Sie nannte die Kölner Kammer die IHK im Herzen Deutschlands, in einer wunderbaren, weltoffenen Stadt und einer der wirtschaftlich stärksten Regionen, die es gibt. „Mit unglaublich vielen Chancen, die wir nutzen müssen!“, so Grünewald.
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Sechs neue Vize-Präsidentinnen und -Präsidenten
Neue Gesichter an der IHK-Spitze gibt es bei den Vize-Präsidentinnen und -Präsidenten. In die Vollversammlung gewählt worden waren sieben der Amtsinhaber. Einer war nicht mehr angetreten, eine war nicht mehr gewählt worden. Zur Präsidiumswahl waren dann drei der Amtsinhaber angetreten: Tina Gerfer, Mike, Gahn und Hendrik Pilatzki. Außerdem gab es sieben weitere Kandidatinnen und Kandidaten für die insgesamt neun Plätze. Ernst Grigat, ehemaliger Leiter der Chemieparks in Krefeld-Uerdingen, Leverkusen und Dormagen, erreichte nicht die erforderlichen Stimmen. Er war der einzige Kandidat, der sich mit einem neutralen Foto zur Vollversammlungswahl vorgestellt hatte.
Im Präsidium sind so wie in der letzten Amtszeit der Vollversammlung nur Gremienmitglieder, die durch die Wahl der Hintergrundfarbe gelb eine Nähe zu den Ansichten Grünewalds anzeigen. Wobei aus Wahl des Fotohintergrunds nicht zwingend auf künftiges Abstimmungsverhalten schließen lässt. Das Präsidium repräsentiere sowohl die Teilregionen als auch die vielfältige Wirtschaftsstruktur des IHK-Bezirks, heißt es in einer IHK-Mitteilung. „Ich freue mich auf die nächsten Jahre der guten Zusammenarbeit mit Nicole Grünewald und dem neuen Präsidium“, sagte Hauptgeschäftsführer Uwe Vetterlein. Die nächste Sitzung der Vollversammlung ist am 1. April. Dann könnten weitere Mitglieder zugewählt werden, um Branchen oder Regionen, die unterrepräsentiert sind, besser abzubilden. Wahlberechtigt waren 150.000 Unternehmen, die Wahlbeteiligung lag mit 7,6 Prozent 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert der letzten Wahl. Dabei war erstmals eine Online-Abstimmung möglich, was 47,05 Prozent der Wähler genutzt haben. In die Vollversammlung waren im November des abgelaufenen Jahres 92 Mitglieder gewählt worden.