Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

„Neue Möglichkeiten entdeckt“Rekordteilnehmerzahl beim Azubi-Speeddating der IHK Köln im Stadion

Lesezeit 3 Minuten
Auch die Deutsche Post hat die Chance genutzt, beim Speeddating Nachwuchs zu rekrutieren.

Auch die Deutsche Post hat die Chance genutzt, beim Speeddating Nachwuchs zu rekrutieren. 

Rund 100 Unternehmen stellten sich bei der Veranstaltung vor. Welche teils bewegenden Lebensläufe hinter den jungen Menschen steckten, auf die sie dabei trafen.

Einen Ausbildungsplatz in zehn Minuten sichern? Dafür reicht die Zeit wohl nicht. Aber für einen ersten Eindruck, ob es passt oder nicht, dafür können zehn Minuten schon mal ausreichen. Oft wissen Unternehmen nicht, wie sie junge Bewerberinnen und Bewerber ansprechen sollen. Bei den jungen Menschen fehlt hingegen oft der Mut, auf Unternehmen zuzugehen, um sich über Ausbildungsberufe zu informieren. Genau hier bietet das Azubi-Speeddating der IHK im Rheinenergie-Stadion eine gute Plattform.

Pia Schneider und Mandy Problesch von AppelrathCüpper sind begeistert. „Wir nehmen das erste Mal Teil und es ist eine super Plattform, um von jungen Leuten gesehen zu werden“, berichtet Schneider und ergänzt: „Unsere Zielgruppe ist oft älter, aber wir möchten verstärkt auf Nachwuchs setzten.“ Der direkte Kontakt sei dabei entscheidend: „Persönlich kann man sich viel besser präsentieren, als nur mit einer Bewerbung auf Papier“, so Schneider.

Auch Mandy Problesch sieht Vorteile: „In den Gesprächen erfährt man viel mehr über die Hintergründe und auch Schicksale hinter dem Lebenslauf.“ Besonders bewegend fand sie die Geschichte einer jungen Ukrainerin, die voller Motivation auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz gewesen sei. „Solche Geschichten bleiben einfach im Kopf“, erzählt sie. Das Speed-Dating zeigt umgehend Erfolge. „Wir haben heute schon zwei Praktika schriftlich festgelegt und viele anknüpfende Gespräche ausgemacht,“ berichten die beiden Kauffrauen.

Köln: Rund 2800 Interessierte beim Azubi-Speeddating im Stadion

Die bekannte Brauerei „Früh Kölsch “ ist ebenfalls vertreten. „Es ist eine tolle Gelegenheit, sich persönlich kennenzulernen, bevor Bewerbungen abgegeben werden“, erzählt Kim Veequeray, die selber eine Ausbildung zur Veranstaltungskauffrau bei Früh macht. Gerade in Branchen, in denen Teamgeist wichtig ist, könne der erste Eindruck entscheidend sein: „Wenn man die Person schon kennt, ist die Entscheidung oft viel einfacher“, erzählt die Auszubildende. Auch der Club Astoria, ein Gastronomiebetrieb aus Köln, setzt auf das Speed-Dating. „Wir haben hier schon Talente gefunden“, erzählt Laura Bechthold.

Und wie kommt das Speeddating bei den Bewerbern an? Yusuf Okudan ist auf der Suche nach einer Ausbildung im Bereich Chemie. „Ich habe hier direkt mit mehreren Unternehmen gesprochen. Der persönliche Eindruck zählt viel mehr als nur eine Bewerbung zu schreiben,“ erzählt der 19-Jährige.

Lisa Schmitz ist der gleichen Ansicht: „Ich mache gerade mein Abi und war mir nicht sicher, ob ich studieren oder eine Ausbildung machen soll. Durch das Speeddating habe ich neue Möglichkeiten entdeckt.“ Sie interessiert sich für eine Ausbildung zur Kauffrau im Bereich Marketingkommunikation. Die Veranstaltung der IHK hat ihr auch neue Wege aufgezeigt. „Vielleicht wird es jetzt doch etwas in Richtung Veranstaltungsmanagement“, erzählt die 18-Jährige.

Das 16. Azubi-Speeddating der IHK Köln im Rheinenergie-Stadion lockte rund 2800 junge Menschen an und rund 100 Firmen stellten sich vor. „Eine Rekordzahl“, zieht Saskia Pflugradt von der IHK Köln Bilanz. Auf diesem Erfolg will die IHK auch im kommenden Jahr aufbauen.