AboAbonnieren

IHK KölnWeichen für zweite Amtszeit von Nicole Grünewald gestellt

Lesezeit 3 Minuten
Die Kölner Baustelle der IHK – und davor das offizielle Magazin zur Vollversammlungswahl, in dem sich die meisten Kandidierenden wie Nicole Grünewald (unten links) vor gelbem Hintergrund präsentieren.

Die Kölner Baustelle der IHK – und davor das offizielle Magazin zur Vollversammlungswahl, in dem sich die meisten Kandidierenden wie Nicole Grünewald (unten links) vor gelbem Hintergrund präsentieren.

Die IHK Köln hat die neue Vollversammlung gewählt. Gut zwei Drittel der künftigen Mitglieder sind in der gleichen Initiative wie Nicole Grünewald, die sich wieder als Präsidentin bewirbt.

„Ich freue mich darüber, dass ich mit viel Rückenwind aus meiner Wahlgruppe nun zum 4. Mal in Folge in die Vollversammlung gewählt wurde“, sagte Nicole Grünewald. In der konstituierenden Sitzung der neuen Vollversammlung, das wichtigste Gremium der Kammer, werde sie sich im Januar wieder um das Amt der Präsidentin bewerben, kündigte sie an. Die IHK Köln sei in sehr guter Zusammenarbeit aus Ehrenamt und Hauptamt modernisiert worden. Sie sei modern und schlagkräftig aufgestellt. „Hier trete ich für Konstanz und Stabilität ein – auch beim Thema Modernisierung des Hauptgebäudes“, so Grünewald.

Sie ist eine von insgesamt 92 gewählten Vertreterinnen und Vertretern der Wirtschaft in der Region. Der Wahlausschuss hatte am Donnerstagabend das Ergebnis bekannt gegeben, nachdem er die Ordnungsmäßigkeit von Wahl und der Auszählung geprüft und festgestellt hatte. Gewählt worden war in 31 Gruppen, die nach Branchen gebildet werden.

Wiederwahl Grünewalds wahrscheinlich

Grünewald, Geschäftsführerin der Agentur The Vision Company, trat in der Gruppe 19 der Medien- und Werbewirtschaft an und bekam hier die meisten Stimmen. In dieser Gruppe wurde im gesamten Kammerbezirk gewählt. In anderen Branchen gibt es vier Wahlgruppen für Köln, Leverkusen und den Rheinisch Bergischen Kreis, den Oberbergischen und den Rhein-Erft-Kreis.

Alles andere als eine Wiederwahl Grünewalds wäre eine faustdicke Überraschung. Sie und die Vizepräsidentinnen und -präsidenten der aktuellen Vollversammlung sowie weitere 70 Kandidierende hatte sich auf Fotos mit gelbem Hintergrund und einer eingeblockten Internetadresse präsentiert. Dort war zu lesen, sie hätten gemeinsam überlegt, wofür sie stehen. Kandidierende dieser Initiative haben jetzt gut zwei Drittel der Sitze errungen. Dabei lässt sich vom Fotohintergrund nicht zwingend das künftige Abstimmungsverhalten schließen.

Manager großer Firmen in Gremium vertreten

Sieben der neun Vizepräsidenten wurden wiedergewählt. Einer war nicht mehr angetreten. Auch die großen Unternehmen in der Region sind in der Vollversammlung vertreten, was in vorangegangenen Wahlen nicht immer der Fall war. Rewe-Chef Lionel Souque ist ebenso gewählt wie Top-Managerinnen und Manager von Ford, der Deutz AG, von Kreissparkasse Köln, Sparkasse Köln Bonn, Volksbank Köln Bonn, Volksbank Oberberg, DEVK, Rheinenergie, KVB und Netcologne. Nicht gewählt wurden allerdings Flughafen-Chef Thilo Schmid oder der Bevollmächtigte von UPS.

Auch Emitis Pohl, die in einem Rundschreiben die mit Blick auf die unterschiedlichen Hintergründe bei den Fotos Sorge geäußert hatte, „dass die aktuelle Differenzierung in der IHK Köln zu einer tiefen Spaltung führt“, wurde nicht in die Vollversammlung gewählt. Sie hatte auch von Gesprächen mit Vollversammlungsmitgliedern berichtet, die Bedenken angemeldet hätten, ob etwa der Austritt der IHK Köln aus der IHK NRW richtig gewesen sei.

Wahlbeteiligung sinkt auf 7,6 Prozent

Der unterschiedliche Hintergrund hatte auch das Wirtschaftsministerium NRW als Kammeraufsicht auf den Plan gerufen, das eine Stellungnahme verlangt und darauf hingewiesen hatte, dass sich die IHK Köln bezogen auf die Wahl neutral zu verhalten habe. Die IHK Köln habe daraufhin versichert, sie halte sich an das Neutralitätsgebot, so ein Sprecher.

Wahlberechtigt waren 150 000 Unternehmen, die Wahlbeteiligung lag bei mit 7,6 Prozent 0,6 Prozentpunkte unter dem Wert der letzten Wahl. Dabei war jetzt erstmals eine Onlineabstimmung möglich, was 47,05 Prozent der Wähler genutzt haben. Einsprüche gegen die Feststellung des Wahlergebnisses müssen innerhalb eines Monats beim Wahlausschuss der IHK eingegangen sein.

Konstituierende Sitzung im Januar

Die konstituierende Sitzung der neuen Vollversammlung findet am Dienstag, 28. Januar 2025 statt. In dieser Sitzung wird das Präsidium gewählt. Ab der zweiten Sitzung sind Zuwahlen möglich. Bis zu 15 Mitglieder können kooptiert werden, um zu gewährleisten, dass die Vollversammlung die Wirtschaft in der Region spiegelt und wichtige Unternehmen vertreten sind. Die aktuelle Vollversammlung kommt am 10. Dezember zu ihrer letzten Sitzung zusammen.