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Chaos am Flughafen Köln/BonnSchlange der Wartenden reicht bis vor das Gebäude

Lesezeit 3 Minuten
Schlange am Kölner Flughafen

Die Passagiere brauchen am Freitag in Köln besonders gute Nerven. 

Köln/Bonn – Da soll noch einer behaupten, die Deutschen könnten nicht Schlange stehen. Der Blick auf den Flughafen Köln/Bonn und andere Airports in diesen Tagen zeigt jedenfalls, dass sie – falls es Nachholbedarf gab – erstaunlich schnell gelernt haben. Von den Sicherheitskontrollen in Terminal 1 bis Terminal 2, durch eine Tür nach draußen und noch gut 100 Meter zurück in Richtung Terminal 1 stehen die Fluggäste an.

Sie sind erstaunlich geduldig. Vier Stunden bis zum Start nach Mallorca hat noch eine Gruppe junger Männer. „Wenn die Maschine denn fliegt“, fügt einer mit Galgenhumor hinzu. Wie andere Reisende wirken sie entspannt. Vielleicht beruhigt die Wartenden, dass sich die Schlange ständig bewegt in Richtung Sicherheitskontrolle. Es gibt regelmäßig Wasser für die Wartenden, Absperrbänder kanalisieren die Massen. Daneben stehen in den Terminals alle zehn bis 20 Meter Polizisten. Manchmal finden die sogar Zeit für einige beruhigende Worte für die Reisenden.

Daniela die ebenfalls nach Mallorca will, hat drei Stunden Wartezeit eingeplant. Und wenn das nicht reicht? „Ich kann ja nichts daran ändern“, sagt sie. Ich habe sie noch in der Bahn zum Flughafen getroffen. Vorsichtiger war eine Gruppe mit dem gleichen Ziel. Sie markiert fast das Ende der Schlange und hat noch 20 Minute mehr Puffer eingeplant. Vorsicht schadet nicht. Auf die von den Flughäfen empfohlenen Puffer von zweieinhalb Stunden verlässt sich hier keiner. Ein Reisender mit Ziel Kroatien hat gut drei Stunden gebraucht bis vor die Sicherheitskontrolle. In gut 20 Minuten muss er am Gate sein. Reicht das? Schulterzucken.

Schnelle Besserung ist nicht in Sicht

Jede Warteschlange heizt freilich die Diskussion über ein Chaos an den Flughäfen in NRW an. Auch am Donnerstag zog sich eine Schlange aus wartenden Passagieren bis vor das Gebäude des Airports Köln/Bonn. Besserung ist so schnell nicht in Sicht. Auf die 5000 Hilfskräfte aus dem Ausland, die laut Bundesregierung insbesondere in der Türkei angeworben werden sollen, dürften die Flughäfen noch lange warten. Bei der Sicherheitskontrolle können sie aber aufgrund einer komplexen Ausbildung ohnehin nicht schnell eingesetzt werden.

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Für diese Aufgabe ist außerdem eine Sicherheitsüberprüfung erforderlich die sechs bis acht Wochen dauert. Die Sicherheit wird auch bei Kräften für das Be- und Entladen der Flugzeuge überprüft. Auch sie stehen damit erst nach dem Ferienende in NRW zur Verfügung.Probleme beim Be- und Entladen hat es in Köln/Bonn laut Flughafen zuletzt nicht gegeben. Das Unternehmen habe 100 zusätzliche Kräfte eingestellt. Weitere 100 seien angeworben. Sie warteten aber noch auf den Abschluss der Sicherheitsüberprüfung. ÖzayTarim, Sekretär bei Verdi, betont die Bedeutung der Zuverlässigkeitsprüfung. Hilfskräfte würden direkt an den Flugzeugen arbeiten.