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Zu wenig PersonalPassagiere am Flughafen Köln/Bonn brauchen viel Geduld

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Der Flughafen Köln/Bonn

Köln/Bonn. – Der Flughafen Köln/Bonn bereitet die Passagiere auf längere Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen vor. „Bitte finden Sie sich ca. 2 bis 2,5 Stunden vor Ihrem geplanten Abflug am Flughafen ein und beachten Sie die Terminaldurchsagen sowie die Hinweise unseres Servicepersonals“, teilt der Flughafen auf seiner Internetseite mit. Der Betrieb läuft aber besser als zuletzt. Extreme Wartezeiten gab es am Montag nicht.

Das war am Freitag und Samstag anders. Am frühen Freitagnachmittag hatten sich bereits lange Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen gebildet, wie Video-Aufnahmen von Fluggästen zeigen. Am Samstagmittag gab es erneut extrem lange Warteschlangen. Zuletzt hatten Fluggäste erst vor zehn Tagen quer durch Terminal 1 gestanden, um endlich kontrolliert zu werden. Die Wartezeit betrug bis zu einer Stunde. Von 18 möglichen Kontrollstrecken konnten wegen Personalmangels nur etwa die Hälfte besetzt werden.

Online-Check-In und Check-In am Vorabend spart Zeit

„Der Flughafen sieht hier akuten Handlungsbedarf und unterstützt die Prozesse bereits mit zahlreichen Maßnahmen. Wir führen dazu sehr intensive Gespräche mit der Bundespolizei und dem Dienstleister, wie schnellstmöglich spürbare Verbesserungen erreicht werden können“, so der Flughafen.

Um die Abläufe zu beschleunigen weist er darauf hin, dass Passagiere durch Online-Check-In und Check-In am Vorabend Wartezeiten verkürze könnten. Auch sollten Passagiere nur ein Handgepäckstück mit in die Kabine nehmen. Schließlich muss jedes Gepäckstück kontrolliert werden. Auch an die Regeln zur Mitnahme von Flüssigkeiten und scharfen Gegenstände erinnert der Flughafen. Messer dürfen nicht ins Handgepäck, ein Feuerzeug im Handgepäck ist erlaubt.

Oft liegen die Nerven blank

In der Warteschlange liegen die Nerven der Passagiere schon einmal blank. Wer bis zum Ende des Check-Ins nicht am Gate ist, bleibt am Boden und verpasst möglicherweise den Geschäftstermin oder kann erst später an seine Urlaubsort fliegen. Sein Gepäck muss dann wieder aus der Maschine geholt werden – zusätzlicher Aufwand.

Das mit den Kontrollen von der Bundespolizei beauftragte Sicherheitsunternehmen habe zu wenig Personal, sagte der Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Etwa 100 Kräfte fehlten. Die Sicherheitsunternehmen hätten nicht genug Mitarbeitende rekrutiert, um die steigenden Passagierzahlen zu bewältigen. Die ziehen kräftig an, erreichen in Spitzenzeiten schon das Vorkrisenniveau.

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„Die hohe Arbeitsbelastung gefährdet täglich die Leistungsfähigkeit und Gesundheit unserer Kolleginnen und Kollegen in der Fluggastkontrolle“, so Tarim weiter. Er sieht auch den Auftraggeber Bundespolizei gefordert, für Abhilfe zu sorgen. „Luftsicherheit darf nicht gewinnorientiert sein“, so der Gewerkschafter.

Die Bundespolizei hat laut Tarim den Dienstleister bei den Kontrollen bereits unterstützt. An der Kontrollstrecke arbeiten neben vier Kontrolleuren auch Einweiser, die den Fluggästen den Weg zeigen, und Mitarbeitende, die für den Rücktransport der Gepäckwannen zum Start der Kontrollstrecke sorgen. Diese beiden Aufgaben haben laut Tarim schon Mitarbeitende der Bundespolizei übernommen. Dadurch frei werdende Kräfte des Sicherheitsunternehmens hätten dann weitere Kontrollstrecken öffnen können.

Das sei peinlich, so Tarim. „Der Auftraggeber vergibt die Luftsicherheitsaufgabe an private Sicherheitsunternehmen, um dann mit eigenem Personal auszuhelfen“, so der Gewerkschafter.