Lindlar – Wie viele Aufkleber Joachim Stüttem einzeln ausgeplottet und ausgeschnitten hat, weißer er nicht mehr. Aber wie viel Geld er am Sonntag an die Ärztin Debora Rottes von den Lindlarer Wasserrettern übergibt, das weiß er genau: 965 Euro hat der Lindlarer Unternehmer und Karnevalist dabei. Über jede Spende führt er genau Buch. „Denn alles geht eins zu eins an Lindlarer Vereine“, berichtet Stüttem.
Seit 2015 verteilt er Spenden aus den Einnahmen
13 Mal schon hat Stüttem seit 2015 Spenden für den guten Zweck verteilt. 10 494,70 Euro insgesamt. Mit der Übergabe am Sonntag auf Metabolon an die erst 2020 gegründete Ortsgruppe Lindlar der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft – kurz DLRG – endet eine stille, aber sehr erfolgreiche Nachbarschaftshilfe in Lindlar.
Begonnen hatte alles mit einer Idee: „Ich hatte einen Köln-Aufkleber mit der Skyline auf meinem Auto, aber ich wohne doch in Lindlar“, erinnert er sich. Er setzte sich an den Computer, designte die Skyline von Lindlar und jagte alles durch den Plotter auf eine Folie. Der erste Aufkleber war eigentlich nur für sein eigenes Auto, doch nach dem ersten Bericht in unserer Zeitung wollten immer mehr Lindlarer den Sticker haben. Stüttem professionalisierte die Herstellung und schuf einen Verkaufsschlager. Jetzt wird der Verkauf an Lindlar-Touristik übergeben.
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Stüttem zieht sich aus dem Projekt zurück. Als Lindlars Bürgermeister Dr. Georg Ludwig davon hörte, organisierte er für die letzte feierliche Übergabe kurzerhand den großen Saal auf Metabolon. „Man kann ihm wirklich nur dankbar sein“, lobte Ludwig. Stüttem habe immer dann gespendet, wo etwas direkt in der Gemeinde benötigt werde. „Immer zielgerichtet“, so Ludwig weiter. Auch in Zukunft solle der Erlös gemeinnützig verwendet werden.
Für die letzte Spende fiel die Wahl auf die junge Ortsgruppe der DLRG. Die steht noch ganz am Anfang, ist aber spätestens seit den Flutkatastrophen vergangenes Jahr immer wieder im Einsatz. Im Moment im Testzentrum in der Lennefetalhalle mit dem Roten Kreuz. „Ehrenamt hört für uns ja nicht an der Wasserkante auf“, sagte dazu Einsatzleiter Felix Steinberg.
Dass die DLRG Lindlar die Finanzspritze gut brauchen kann, rechnete Vorsitzender André Schäfer vor. Rund 110 000 Euro koste noch alles bis zur vollen Einsatzstärke. „Fahrzeug, Boot, Ausbildung, ein Stellplatz“, zählte er auf. Die Spende werde in Einsatzkleidung fließen, die die DLRG-Gruppen selbst anschaffen müssen.