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Aktionsgemeinschaft sieht keine andere MöglichkeitLindlarer Weihnachtsmarkt abgesagt

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Der Lichtbogen aus der „Lindenstraße“ soll für Weihnachtsstimmung sorgen, der Weihnachtsmarkt ist abgesagt.

Lindlar – Ein nostalgisches Weihnachtsdorf rund um die Kirche St. Severin, das mit Plätzchen- und Glühweinduft auf die Weihnachtszeit einstimmt. Das sollte der Lindlarer Weihnachtsmarkt werden. Doch daraus wird nichts. Der Vorstand der Aktionsgemeinschaft Lindlar (AGL), die Interessengemeinschaft der Einzelhändler, hat sich am gestrigen Montag entschieden, den geplanten Markt am ersten Adventswochenende, wie schon im Vorjahr, abzusagen. Damit fällt auch der verkaufsoffene Sonntag am 28. Dezember weg.

Finanzielles Risiko zu groß

„Die Entscheidung im Vorstand fiel einstimmig, aber sie ist uns nicht leicht gefallen“, erklärt Gerrit Jüncke, der 2. Vorsitzende der AGL, auf Anfrage unserer Zeitung. Schließlich habe man schon viel Arbeit in die Vorbereitung investiert. Doch das finanzielle Risiko sei zu groß und für die AGL nicht zu stemmen. „Das Lindlarer Ordnungsamt hat uns mitgeteilt, dass der Markt nur unter 3G-Regeln stattfinden kann, und dass wir stichprobenartige Kontrollen durchführen sollen.“

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Das durchzuführen, sei schon schwierig genug, so Jüncke. Daneben aber plädiere Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dafür, dass Weihnachtsmärkte bald nur noch unter 2G-Reglen stattfinden dürften – also nur Geimpfte und Genesene Zugang haben – oder dass 2G-Plus-Regeln gelten sollen. Alle Besucher müssten dann zusätzlich noch einen aktuellen negativen Testnachweis vorlegen.

Verkaufsoffener Sonntag fällt weg

„Das bedeutet, dass wir alle Zugänge zum Markt absperren und kontrollieren müssten, das können wir nicht leisten“, so Jüncke. Und es sei auch nicht möglich, diese zusätzlichen Kosten auf die Händler umzulegen. Nur der Lichtbogen aus der Fernsehserie „Lindenstraße“ soll ab dem 26. November wieder auf die Adventszeit hinweisen.

Adventsmarkt

In Wipperfürth soll der Alternative Adventsmarkt auf dem Hausmannsplatz stattfinden. „Da der Adventsmarkt draußen geplant ist, kann er nach derzeitigem Stand ohne 2G- oder 3G-Regeln stattfinden. Auch eine Maskenpflicht ist aktuell nicht gegeben“, teilte die Stadtverwaltung mit. Da Bund und Länder am Donnerstag aber über weitere Regelungen beraten, könne es noch Änderungen geben.

Das Aus für den Weihnachtsmarkt bedeutet , dass der geplante verkaufsoffene Sonntag nicht stattfinden kann. Denn die Läden dürfen sonntags nur zu Traditionsveranstaltungen öffnen. Für die Lindlarer Einzelhändler ein bitterer Verlust, zumal im September schon der geplante Bergische Herbstmarkt abgesagt wurde. Derweil setzt die AGL ihre Hoffnung auf das kommende Frühjahr, denn dann könnte der Maimarkt stattfinden – falls Corona mitspielt.

Weihnachtsmarkt-Absage ist kein Einzelfall

Die Bergneustädter Agentur VPZ hätte den Lindlarer Weihnachtsmarkt als Beschicker durchführen sollen. Inhaber Andreas Tabor erklärt, warum aus seiner Sicht die Lindlarer Absage nachvollziehbar sei . „Problematisch sind vor allem die Weihnachtsmärkte in den kleineren Innenstädten, denn das gibt es so viele Zugänge, die kriegen Sie gar nicht alle abgesperrt und kontrolliert.“

In Großstädten wie Köln, wo die Märkte über mehrere Wochen laufen, würden ganz andere Umsätze erzielt werden, damit könne man die Zusatzkosten eher auffangen. Für die Markthändler sei die Absage sehr bitter. „Einige Händler, vor allem Ältere, überlegen, ob sie nicht ganz aufhören sollen“, sagt Tabor. Und mancher habe sich aufgrund der Pandemie einen anderen Job gesucht.

Mit seiner Entscheidung, den Weihnachtsmarkt abzusagen, sei Lindlar kein Einzelfall. Auch die Märkte in Loope, in Bielstein, Marienhagen und Bergneustadt würden ausfallen, in Gummersbach habe man erst gar keinen Markt geplant. „Wir versuchen derzeit noch, ein paar kleinere Märkte durchzuführen, etwa in Wiehl“, erklärt Tabor.