- Es liegen genügend Patientendaten vor, um die positive Wirkung des gegen Ebola entwickelten Medikaments Remdesivir bei der Behandlung von Corona-Patienten zu belegen.
- Damit handelt es sich laut Jakob Malin, Infektiologe an der Kölner Uniklinik Köln, um das erste Medikament, das bestätigt gegen Covid-19 wirkt.
- Wie sich diese Erkenntnis jetzt genau auswirken wird, ist noch offen.
Köln – „Es ist das erste Medikament, für das wir eine sichere Aussage haben, dass es gegen Covid-19 wirkt“, sagt Dr. Jakob Malin, Infektiologe an der Uniklinik Köln. Eine internationale Studie zu Remdesivir wurde jetzt vorzeitig beendet – weil genügend Patientendaten vorlagen, um die positive Wirkung des gegen Ebola entwickelten Medikaments bei der Behandlung von Corona-Patienten zu belegen. Die Ergebnisse der Studie seien sehr positiv zu bewerten, sagte der Immunologe und Chef des Nationalen Instituts für Infektionskrankheiten (NIAID) der USA, Anthony Fauci.
Wichtiges Ergebnis
Die Uniklinik Köln hat fünf Patienten zur Studie beigesteuert (die Rundschau berichtete), weitere kamen aus Bonn und Frankfurt. 13 waren es aus Deutschland insgesamt, 1063 weltweit. Infektiologe Jakob Malin, der die Studie an der Uniklinik betreut, findet das jetzt vorliegende Ergebnis äußerst wichtig: „Das ist die erste positive Information zu Covid-19-Medikamenten mit statistischer Evidenz.“ Sie würde endlich wissenschaftlich bestätigen, was Ärzte anhand ihrer Beobachtungen in der Praxis vermutet hätten. Patienten, die an der Studie teilnehmen, bekommen entweder Remdesivir oder eine Kochsalzlösung.
Weder Arzt noch Patient wissen, was in der Flasche ist. „Doch wenn wir Ärzte beobachten, dass es einigen Patienten schon nach wenigen Tagen sehr viel besser geht, vermuten wir schon eine Wirkung des Medikaments.“ Jetzt haben sie schwarz auf weiß, dass sie richtig lagen.
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Wie sich diese Erkenntnis jetzt genau auswirken wird, ist offen. Malin geht davon aus, dass der Hersteller, das US-Pharmaunternehmen Gilead, schnell eine Zulassung für den Einsatz von Remdesivir bei Covid-19 bekommt. „Aber wir wissen nicht, wie viel dann zur Verfügung stehen wird.“ Für die Studie wurden schwer erkrankte Patienten, die jedoch nicht auf der Intensivstation liegen mussten, behandelt. Ob Remdesivir auch bei Intensivpatienten wirken kann, ist ebenfalls noch unbekannt.
