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„Halten still. Aus Rücksichtnahme“Große Bestürzung über Tod der Familie Griesemann

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Funken-Präsident Peter Griesemann (2015) 

Ventspils – Während einige bereits ihr Beileid bekunden, halten sich andere zurück. „Der Kölner Karneval trauert um Peter Griesemann“, heißt es vom Kölner Festkomitee. Die Musiker die Höhner schreiben: „Wir trauern um unseren langjährigen Freund und Weggefährten.“ Der Unternehmer Peter Griesemann ist Sonntag mit einer Cessna 551 abgestürzt. Mit auf dem Rückflug von Südspanien waren seine Frau, Tochter und ihr Freund. Eigentlich sollten sie in Köln landen, per Autopilot flog die Maschine allerdings weiter zur Ostsee, wo sie ins Meer stürzte.

Noch keine offizielle Bestätigung vom Tod der Familie Griesemann

Offiziell bestätigt ist der Tod der Familie noch nicht. Wie die dpa am Dienstag schreibt, haben lettische Rettungskräfte am Montagabend vor Einbruch der Dunkelheit möglicherweise menschliche Körperteile in der Ostsee gefunden. Seit Dienstag wurde die Suche mit Hilfe von Drohnen und Spezialausrüstungen unter Wasser fortgesetzt. Der Chef des lettischen Seerettungskoordinationszentrums bestätigte den Fund, der in die lettische Hafenstadt Ventspils gebracht und der Kriminalpolizei zur Untersuchung überreicht wurde.

Sohn Björn Griesemann

Die Karnevalsgesellschaft Blaue Funken, dessen Ehrenpräsident Griesemann war, möchte sich noch nicht äußern. „Wir halten still bis sie offiziell für tot erklärt wurden. Aus Rücksichtnahme“, sagt Pressesprecher Dr. Armin Hoffmann. Man sei im engen Kontakt mit der Familie. Der älteste Sohn Björn Griesemann ist Präsident der Blauen Funken und seit 2015 Geschäftsführer der Griesemann Gruppe, dessen Grundstein sein Vater 1975 legte. Sohn Georg Griesemann leitet die Fluggesellschaft Quick Air Jet Charter GmbH, die auch zur Griesemann Gruppe gehört. Peter Griesemanns Tochter, die mit in dem Flugzeug war, gehörte das Gestüt Dreilindenhof in Wachtberg im Rhein-Sieg-Kreis.

Tochter leitete ein Gestüt in Wachtberg

„Die Nachricht von dem Absturz war für uns ein Schock“, heißt es von Sebastian Orzel, Sprecher der Griesemann Gruppe. „Wir haben viele langjährige Mitarbeiter, die mit ihm zusammengearbeitet haben. Es gab durchaus persönliche Beziehungen“. Gestern konnte sich jeder frei nehmen. Zudem gab es ein Gesprächsangebot. Trotzdem versuche man weiterzuarbeiten. „Wir wollen die Familie unterstützen und ihr so die Möglichkeit geben sich weiter zurückzuziehen“, sagt Orzel.

Erinnerungen an ein Unglück in den USA

1999 hatte es ein ähnliches Unglück in den USA gegeben. Ein Kleinflugzeug stürzte ab, weil der Sprit ausging, nachdem es zuvor stundenlang im Autopilot flog. Der Golfspieler Payne Stewart und fünf weitere Insassen kamen ums Leben. Der Kontakt zur Maschine war abgebrochen und die Flughöhe höher als geplant. Alle Personen waren wegen eines Druckverlustes bewusstlos. Diskutiert wurde damals, was man gemacht hätte, wenn das Flugzeug auf kanadischem Städtegebiet aufgekommen wäre oder wie man das hätte verhindern können.

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In Deutschland überwachen die Deutsche Flugsicherung und die Bundeswehr den Luftraum. Wenn ein Flugzeug nicht über Funk zu erreichen ist, steigen zunächst zwei Eurofighter, die sogenannte Alarmrotte, auf, um die Situation zu klären. Das passiert etwa ein bis zweimal pro Monat. Meistens kann jedoch dann der Kontakt wieder hergestellt werden. Im Fall von Peter Griesemann konnte man allerdings niemanden im Cockpit erkennen, erklärt ein Sprecher der Luftwaffe. Das Vorgehen sei immer individuell. „In diesem Fall war es so, dass wir ungefähr wussten, wielange und bis wohin der Sprit noch reicht.“