Die Sporthalle des Berufskollegs Eifel in Kall soll Ende des Jahres wieder genutzt werden können, erklärte Landrat Markus Ramers.
Hoffnung für SportlerTurnhalle in Kall soll zum Jahresende wieder zur Verfügung stehen
Es ist für einen Landrat eher einer der nicht so „schönen Termine“ meinte Markus Ramers, nachdem er bei der Mitgliederversammlung des TV Kall im proppenvollen Vereinsheim an der Auelstraße Platz genommen hatte. Hauptthema war die Sporthalle des Berufskollegs Eifel in Kall, die seit der Flut gesperrt ist und für die es bislang auch keinen geplanten Eröffnungstermin gibt. Ramers machte nun Hoffnung, dass die Halle zum Jahresende wieder genutzt werden kann, betonte aber: „Nur, wenn wir keine weiteren Überraschungen erleben.“
Der Verein hatte vor kurzem in dieser Zeitung beklagt, dass man vom Kreis Euskirchen seit zwei Jahren kontinuierlich vertröstet werde. Immer wieder gebe es neue Probleme – von Asbest über die fehlende Brandmeldeanlage bis hin zu Schimmel. „Seit der Flut ist nur noch ein eingeschränktes Training möglich“, sagte der Vorsitzende Thomas Mager. Das gelte auch für andere Vereine und die Berufsschüler. Seit 2020, so der Vorstand, sei die Mitgliederzahl in allen Abteilungen um mehr als 150 gesunken und liege jetzt bei rund 670.
Die Tanzabteilung wurde Anfang 2022 aufgelöst, weil sie nach der Sperrung der Sporthalle keine Trainingsstätte mehr zur Verfügung hatte. Rückgänge gibt es auch beim Badminton. „Wir trainieren jetzt an vier oder fünf Standorten“, sagte die Abteilungsvorsitzende Iris Schröder. Das sei schon problematisch. Der Leistungskader sei auseinandergebrochen. „Im Turnen warten mehr als 60 Kinder seit zwei Jahren auf einen Platz“, berichtete die Leiterin Olga Dukwin.
Alles zum Thema Eifel
- „Enorme Innovationskraft“ Eifel Awards 2024 wurden in der Bitburger Stadthalle verliehen
- Nürburgring-Langstrecken-Serie Stipplers Auto war am schnellsten, kam aber nicht ins Ziel
- A3 stundenlang gesperrt Schnee und Eis in NRW sorgen für Unfälle
- Gegen Gewalt Euskirchener Frauenberatungsstelle setzt Brötchentüten-Kampagne fort
- Typisierungsaktion Stammzellenspender für Leo aus Mechernich gesucht
- Ohne Tollitäten Bei der Sessionseröffnung der KG Rot-Weiß Gemünd waren rund 300 Jecke
- Mendig in der Eifel Jugendliche stürzen in über 20 Meter tiefen Schacht – Flucht vor der Polizei
Kall: Landrat Markus Ramers stellt sich der Diskussion mit den Sportlern
„Man muss sich auch Diskussionen stellen, wenn Dinge nicht so gut laufen“, betonte Ramers. Im Zuge der Bauarbeiten an der Halle seien einige Probleme aufgetaucht, die nicht vorhersehbar gewesen seien. „Die innenliegenden Leitungen der Dachentwässerung sind bei starken Niederschlägen durch den hohen Wasserdruck kaputtgegangen“, erklärte der Landrat.
Deshalb habe sich an verschiedenen Stellen im Gebäude Schimmel gebildet. Die alten Rohre enthielten außerdem Asbest und müssten komplett ausgetauscht werden. „Der Auftrag wurde jetzt vergeben. Die Arbeiten sollen nächste Woche beginnen“, so Ramers. Man müsse sicherstellen, dass es keine gesundheitlichen Risiken für die Nutzer der Halle gebe.
Neues Brandschutz- und Rettungskonzept erstellt
Die gleiche Sorgfalt gelte für die sicherheitstechnischen Anlagen wie Brandmeldeanlage und Rauchabzug. „Damit die Halle separat genutzt werden kann, haben wir ein neues Brandschutz- und Rettungskonzept erstellt. Das muss natürlich auch genehmigt werden“, führte der Landrat aus.
Der Kreis habe ein Interesse, dass die Halle schnellstmöglich genutzt werden könne: „Das sind wir dem Verein und den Berufsschülern schuldig.“ Viele Arbeiten liefen jetzt parallel, aber es könnten weitere Probleme auftauchen. „Es kann sein, dass es zuerst auch nur eine Freigabe mit Einschränkung für das Hallenfeld geben wird.“
Eines stimmt den Landrat optimistisch: „Nach dem, was bei dem Projekt schon alles schlecht gelaufen ist, kann eigentlich nicht mehr viel kommen.“
Iris Schröder kritisierte, dass die Halle lange Zeit als Lagerraum genutzt worden sei und die Sportgeräte noch nicht einmal abgedeckt gewesen seien: „Es wird nicht einmal aufgeräumt.“ Nach der Flutkatastrophe sei man nicht umhingekommen, Material in der Halle zu lagern, entgegnete der Landrat. Das sei in Zeiten, in denen die Halle ohnehin nicht genutzt werden könne, auch kein Problem.