Vor dem Bundesliga-AuftaktAchim Beierlorzer hat keine schlaflosen Nächte
Lesezeit 3 Minuten
Achim Beierlorzer, Trainer des 1. FC Köln, im Gespräch mit seinen Spielern.
Copyright: dpa
ANZEIGE
ANZEIGE
Köln – Die Aussichten sind eher trüb. Was das Wetter anbelangt (starke Bewölkung) ebenso, wie die Chancen auf einen Kölner Sieg in Wolfsburg. Denn nur eine von 13 Bundesliga-Begegnungen konnte dort gewonnen werden (2010 mit 3:2). Acht Mal reisten die Kölner mit Niederlagen im Gepäck heim.
Das hoffen die Kölner diesmal verhindern zu können. Man trete nicht nur mit dem Vorsatz an, einen Punkt mitzunehmen, sondern wolle gewinnen, so Timo Horn. Das unterstrich auch Achim Beierlorzer. Natürlich sei es beim VfL ein schwieriger Start. Man fahre auch mit Respekt zum Europapokal-Teilnehmer, sehe sich aber durchaus konkurrenzfähig.
Bis auf Christian Clemens sind alle Spieler fit
Nicht zuletzt deshalb, weil bis auf den langzeitverletzten Christian Clemens alle Spieler zur Verfügung stehen. Selbst die nach der Pokalpartie in Wiesbaden stark angeschlagenen Birger Verstraete (Meniskusproblem) und Louis Schaub (Kapselverletzung) konnten am Donnerstag trainieren.Vor allem das Mitwirken des belgischen Mittelfeldspielers kann von strategischer Bedeutung sein. Voraussichtlich zusammen mit Marco Höger soll er dem zentralen Mittelfeld der Kölner Stabilität verleihen. Zwar steht auch Ellyes Skhiri zur Verfügung, doch ist der Franzose mit tunesischer Abstammung erst seit Montag im Mannschaftstraining.
„Trotzdem ist sein Einsatz eine Überlegung. Letztlich muss es um die Qualität gehen, die wir aufs Spielfeld bringen“, sagte Achim Beierlorzer. Deshalb wolle er weder ausschließen noch bestätigen, dass der Sechser doch in der Startformation stehe. Gleiches gelte für Sebastiaan Bornauw, den zweiten späten Zugang. Auch der lange Innenverteidiger wird mit nach Wolfsburg reisen.
Der Wolfsburger Spielstil bereitet Köln Probleme
Dort gehe es darum, das eigene Spiel erfolgreich umzusetzen. Voraussetzung dafür seien eine hohe Laufbereitschaft, taktische Disziplin und eine gute räumliche Aufteilung, so der Trainer. Von den Gastgebern erwartet er deren Angriffs-Pressing „mit all den Schwierigkeiten, die diese Spielform so besitzt“. Mit dem Nachsatz, dass man dies ja kenne, verwies Achim Beierlorzer auf die Probleme, die die Kölner mit genau diesem Spielstil in der Pokalpartie in Wiesbaden besaßen. Dort waren sie nach Ballverlusten während des eigenen Aufbauspiels vom Gegner überlaufen worden und sahen sich gefährlichen Konterangriffen ausgesetzt.
Jhon Cordoba verbüßt am ersten Spieltag seine Rot-Sperre aus der vergangenen Zweitligasaison.
Copyright: dpa
Nicht zuletzt deshalb wird das Kölner Mittelfeld diesmal wohl mit zwei defensivstarken Spielern besetzt. In Wiesbaden war mit Birger Verstraete zunächst nur ein solcher Stratege und daneben mit Dominick Drexler ein schneller Konterspieler aufgestellt worden. Der könnte auch in Wolfsburg wieder dabei sein, dann aber eine offensive Position neben Mittelstürmer Anthony Modeste einnehmen. Mit Simon Terodde würde ein zweiter Torjäger zunächst als Joker auf der Bank sitzen. Stürmer Nummer drei, Jhon Cordoba, verbüßt an diesem ersten Spieltag seine Rot-Sperre aus der vergangenen Zweitligasaison.
Neben mehreren FC-Profis erlebt auch ihr Trainer am Samstag sein Bundesligadebüt. Deshalb sei es kein Spiel wie jedes andere, „aber es bereitet mir keine schlaflosen Nächte“, meinte der 51-Jährige. Vielmehr herrsche bei ihm die Freude auf ein besonderes Ereignis vor. Und nicht nur bei ihm. Im gesamten Verein sei dies nach einjähriger Erstliga-Abstinenz zu spüren, und ebenso bei den Fans. Alle rund 3000 Gästekarten wurden verkauft. Daneben deckte sich so mancher FC-Fan noch mit Karten direkt beim VfL Wolfsburg ein.