Gummersbach – Gut gekämpft und am Ende dank eines überragenden Timm Schneider auch verdient gewonnen. So lässt sich der 31:29 (18:14)-Erfolg des VfL Gummersbach gegen den VfL Lübeck-Schwartau überschreiben. Da sich der HSV Hamburg und der TuS N’Lübbecke bereits am Samstag im zweiten Spitzenspiele beim 25:25 die Punkte geteilt haben, hat der VfL nach Minuspunkten mit dem Tabellenführer der Zweiten Liga gleichgezogen.
Nicht nur der VfL wollte vier Tage nach der 28:29-Heimniederlage gegen den TV Großwallstadt Wiedergutmachung betreiben, sondern auch die Gäste aus Lübeck nach dem 25:32 in Emsdetten. Beiden Teams sei anzumerken gewesen, dass sie unter Druck gestanden hätten, sagte denn auch VfL-Trainer Gudjon Valur Sigurdsson und erklärte damit die Vielzahl an technischen Fehlern. „Auch wenn wir geduldig waren, haben wir Bälle ins Aus gespielt oder Fangfehler gemacht.“ Sein Kollege Piotr Przybecki sprach von einem Kampfspiel.
VfL fand nicht gut in die Partie
Bestimmt wurde die Partie von den beiden Mittelmännern: Auf Seiten des VfL Timm Schneider und bei Lübeck Julius Lindskog Andersson, die nicht nur die Fäden zogen, sondern mit je acht Toren auch zu den erfolgreichsten Werfern gehörten. Der VfL fand zunächst nicht gut in die Partie und lag mit 8:9 (19.) zurück, als Trainer Sigurdsson die erste Auszeit nahm. Kurz darauf traf Janko Bozovic zum 10:9 (21.) zur ersten Führung.
Die Gäste versuchten es mehrmals mit dem siebten Feldspieler oder mit der 5:1-Deckung, die Partie drehen konnten sie nicht mehr.
Statistik
VfL Gummersbach: Puhle (1. bis 60./11 Paraden), Valerio (nur bei einem Siebenmeter);
Schröter (n.e.), Fanger, Vidarsson (6), Blohme (2), Kontrec, Häseler (n.e.), Hermann (2), Schneider (8), Meinhardt, Santos (3/2), Kiesler (2), Haller (n.e.), Stüber, Bozovic (8).
VfL Lübeck-Schwartau: Klockmann (1. – 22. und 30. – 50./4 P), Conrad (22. – 30. u. 50. – 60./1 P); Potratz (1), Gonschor, Raguse (3), Lindskog Andersson (8/4), Hansen (2), Löfström (6), Waschul, Schult (1), Versteijnen (3), Schrader, Kretschmer (1), Hagen (n.e.), Bruhn (4).
Zuschauer: keine.
Schiedsrichter: Christian und Fabian vom Dorff.
Siebenmeter: 2:2 – 4:4.
Zeitstrafen: 4:2 (Kontrec und Santos – Bruhn).
Beste Spieler: Schneider, Bozovic, Kontrec (Abwehr) – Lindskog Andersson.
Bis zur Halbzeit hatten sich die Gummersbacher auf vier Tore abgesetzt und schienen den Vorsprung nach dem Wiederanpfiff verwalten zu können. Doch eine Zeitstrafe gegen Raul Santos (33.) brachte die Gastgeber aus dem Konzept. Während Gummersbach zweimal den Ball verlor, traf Lübeck zweimal ins leere Tore, verkürzte auf 18:19 und glich zum 19:19 (37.) aus. In dieser Phase kamen die Lübecker immer wieder zu einfachen Toren und erst als die Gummersbacher Abwehr wieder aggressiver zugriff, konnten sich die Hausherren bis auf vier Treffer bis zum 28:24 (52.) absetzen. Erneut erlaubte sich der VfL Fehler und beim 28:29 (57.) waren die Gäste dran am Punktgewinn. Jetzt waren es der insgesamt enttäuschende Alexander Hermann und der treffsichere Ellidi Vidarsson, die zum 31:28 vorlegten. „Die Gummersbacher haben die Partie clever zu Ende gespielt“, sagte Przybecki. Dagegen zeigte sein Team Nerven.
Nach dem Abpfiff atmete Gudjon Valur Sigurdsson tief durch und hoffte, das seine Mannschaft schon bald wieder den Spielfluss finde, der sie im November und Dezember ausgezeichnete hatte.
Gegen Lübeck zeigte sich aber auch einmal mehr, wie knapp der Kader der Gummersbacher ist. Hat aus der ersten Sieben ein Spieler wie Alexander Hermann ein schlechten Tag erwischt, gibt es keinen adäquaten Ersatz. Das könnte sich möglicherweise im März ändern, wenn mit Neuverpflichtung Julian Köster eine weitere Alternative im Rückraum zum Einsatz käme.
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Für den VfL geht es nach zwei Heimspielen in Folge am Freitag, 19.30 Uhr, beim Tabellenletzten TuS Fürstenfeldbruck weiter, ehe am Mittwoch, 3. März, das Spitzenspiel beim HSV Hamburg ansteht.